Benediktenwand (1801m)
Die Benediktenwand ist der Gipfel schlechthin wenn man von den Bergen im Tölzer Alpenvorland spricht. Durch die gewaltige Nordwand führen dutzende Kletterrouten (II-VIII). Die einfachste, der Maximiliansweg, kann noch ohne Kletterausrüstung bezwungen werden und ist im Folgenden als Variante 3 beschrieben. Die beiden leichteren Aufstiege ab der Tutzinger Hütte sind nach ihrer Lage mit West- und Ostanstieg benannt. Die Aussicht vom Gipfel fesselt selbst so manchen alten Hasen noch. An schönen Tagen reicht die Aussicht mit dem Fernglas bis zu den Mittelgebirgen, aber auch der Blick in die Alpen ist gigantisch.
Es gibt zahlreiche mögliche Ausgangspunkte für den Aufstieg, die bekanntesten sind Benediktbeuern, die Jachenau, Arzbach und das Brauneck. Natürlich ist die Benediktenwand oder auch "Benewand" wie sie hier genannt wird, weit über die Grenzen der Tölzer Region bekannt und dementsprechend stark besucht. Dennoch gehört eine Besteigung zweifellos ins Pflichtprogramm jedes Bergsteigers.
Es gibt zahlreiche mögliche Ausgangspunkte für den Aufstieg, die bekanntesten sind Benediktbeuern, die Jachenau, Arzbach und das Brauneck. Natürlich ist die Benediktenwand oder auch "Benewand" wie sie hier genannt wird, weit über die Grenzen der Tölzer Region bekannt und dementsprechend stark besucht. Dennoch gehört eine Besteigung zweifellos ins Pflichtprogramm jedes Bergsteigers.
Allgemeine Tourdaten
Tourenbeschreibung
Bildergalerie
Kartenausschnitt
Andere Berschreibungen dieser Tour
Weitere Informationen
Allgemeine Tourdaten:
Lage: | Bayerische Voralpen | |||||||||||||||
Zeit: |
IV+ |
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Dauer: |
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Übersicht |
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Ausganspunkt: |
Benediktbeuern |
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Anfahrt: |
Nach Benediktbeuern: Von Bad Tölz aus auf der Staatsstraße 472 Richtung Murnau, bei Bichl links auf die B11 abbiegen. In Benediktbeuern am Ortsende links in die Benediktusstraße nach Gschwendt, dort weiter geradeaus, dann rechts in den Wurzweg. Kurz vor der Brücke über den Lainbach ist ein Parkplatz, auf dem man das Auto abstellen kann. Nach Arzbach: Ab Bad Tölz am westseitigen Isarufer auf der Landstraße nach Arzbach, hier direkt vor der kleinen Kapelle am rechten Straßenrand zweimal rechts abbiegen und das Sackgassenschild ignorierend rechts haltend auf einer engen Straße Richtung ?Wiesbauer?. Wenn die Straße zum erstenmal an den Waldrand gelangt findet sich links ein Parkplatz, der sich für Leute anbietet, die den ersten Abschnitt per Rad bewältigen wollen (zum Aufwärmen). Sonst weiter und kurz darauf links über den Arzbach und rechts an dessen südlichem Ufer auf dem schmalen Weg zunächst noch geteert dann abschnittsweise gekiest etwa 1,5 Kilometer weiter bis zu dem großen Parkplatz. |
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Ausrüstung: |
2-3 Liter Getränke, Stecken sind empfehlenswert. Wer empfindliche Hände hat: Handschuhe für den Ostanstieg oder den Maximiliansweg. |
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Hütten: |
Tutzinger Hütte (ab Benediktbeuern oder an Arzbach über Neuland Hütte), Kirchsteinhütte (ab Arzbach über Längental). Zusätzlich gibt es noch die sektionseigenen aber unbewirtschafteten und nicht öffentlich zugängigen Hütten Freisinger Hütte, Probstalm (beide Längental ab Arzbach) und Neuland Hütte (ab Arzbach). |
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Gefahren: |
Im Frühjahr ist der Ostanstieg (Variante 1) mit hoher Wahrscheinlichkeit noch unter Schnee. Aufgrund der starken Steigung und der glatten Felsen kann es dann besser sein, den Westaufstieg (Variante 2) zu wählen. Im Abstieg ist der Ostanstieg generell eher unangenehm. Variante 3 ist extrem steil und zu großen Teilen zu klettern. Die Klettereinlagen sind zwar prinzipiell nur im I. und II. Grad, das Gelände ist jedoch exponiert, feuchtes Gras und Geröll erschweren die Sache zusätzlich. Verliert man einmal kurz den Weg ? was durchaus vorkommen kann ? ist man ganz schnell im IIIer-Gelände. Für Variante 3 sollte man also kurze IIIer-Passagen sicher klettern können. Die Schlüsselstelle, die erst kurz vor dem Ende liegt und vom Wirt der Tutzinger Hütte mit II bezeichnet wird, ist deutlich schwerer (III) und nicht einfach zu umgehen. Wenn in der Nordwand noch Schneereste liegen sollte man auf Variante 3 verzichten. Der Abstieg über diese Variante ist vollkommener Blödsinn. Der Weg von Arzbach über die Neuland Hütte ist stellenweise ziemlich sumpfig und nicht durchgängig leicht zu finden, da einzelne Abschnitte quasi weglos sind. Die Variante durch das Längental ist ab dem Talschluß bis zur Probstalm eher matschig, die Felsen sehr abgespeckt und damit glatt. |
Beschreibung:
Die einfachste Variante ist es sicherlich, von Benediktbeuern zur Tutzinger Hütte und dann über den Westanstieg zum Gipfel zu laufen. Das ist auch der Weg, der im Abstieg am angenehmsten sein dürfte. Die Wege von Arzbach sind nicht so einfach und in schlechterem Zustand, da sie weniger begangen werden. Dafür ist der Weg über die Neuland Hütte sehr abwechslungsreich. Im Abstieg sind allerdings beide Wege nach Arzbach eher unangenehm: Durch das Längental, weil der Weg mit Felsen und Wurzeln gespickt und oft glatt ist und weil man fast zwingend den Ostanstieg absteigen muß, über die Neuland Hütte aus den gleichen Gründen, wobei hier evtl. noch Orientierungsschwierigkeiten hinzukommen.
Für den "Durchschnittswanderer" dürfte deshalb der Aufstieg von Benediktbeuern am Empfehlenswertesten sein, dann je nach Können über den Ost- oder Westanstieg auf den Gipfel und über den Westanstieg wieder hinab zu empfehlen sein. Der Bergsteiger der härteren Sorte findet mit der Tour Arzbach - Neuland Hütte - Tutzinger Hütte - Maximiliansweg - Gipfel - Ostanstieg - Probstalm - Längental - Arzbach eine lange, sehr abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tour in den Voralpen, die einer "echten" Karwendeltour in nichts nachsteht.
Zur Tutzinger Hütte (ab Benediktbeuern):
Man überquert die Brücke und läuft auf der Teerstraße den kleinen Anstieg hinauf. Nach kurzer Zeit zweigt rechts ein Forstweg in den Wald ab. Man folgt diesem durch den Wald und die Wiesen, bis man auf eine besser ausgebaute Forststraße stößt. Hier biegt man links ab und folgt dieser Straße.
Von nun an kann man entweder dieser Straße folgen, was vor allem für Mountainbiker empfehlenswert ist oder die steileren Abkürzungen wählen. Diese sind ausgeschildert.
Nach einiger Zeit erblickt man rechterhand eine alte Hütte, die Kohlstatt. Kurz nach dieser führt links ein Weg den Berg wieder etwas hinab. Fußgänger sollten diesen Weg wählen, da er wesentlich kürzer ist. Radfahrer folgen weiter dem Forstweg.
Etwas später treffen sich die beiden Wege wieder, ungefähr auf Höhe der Eibelsfleckalm. Auch hier können Fußgänger etwas abkürzen, indem sie direkt den Weg über die Wiesen, gerade auf die Benediktenwand zu, nehmen. Radfahrer sollte wiederum auf dem Forstweg bleiben.
Dieser endet, nachdem er sich mit dem anderen Weg wieder getroffen hat, am Fuße der Materialseilbahn zur Tutzinger Hütte. Hier muß man als Radfahrer aufgeben und das Mountainbike abstellen. Von dort aus geht es dann schon wesentlicher steiler auf einem Pfad zur Tutzinger Hütte am Fuß der Benediktenwand hinauf.
Hier sollte man sich eine nette Pause gönnen, denn der steilste Teil kommt erst noch.
Zur Tutzinger Hütte (ab Arzbach, Variante Neuland Hütte):
Vom Parkplatz aus zunächst auf dem gut ansteigenden Forstweg Richtung Kirchsteinhütte. Dieser Abschnitt ist mit dem Fahrrad ein echter Wadlbeißer und kostet ordentlich Kraft. Der Weg führt in einigen Serpentinen hinauf und wird dann flacher.
An der ersten (ernstzunehmenden) Kreuzung verläßt man die Straße zur Kirchsteinhütte, die hier links abzweigt, und folgt dem Forstweg geradeaus weiter Richtung Neulandhütte. Der ist zunächst flacher und führt nach einem kurzen offenen Stück weiter durch Wald. Bei der ersten kleineren Abzweigung wählt man den links ab dort wieder ansteigenden Forstweg, der dann bald wieder in offenes Gelände führt. An der nächsten Abzweigung geht man weiter geradeaus, der Beschilderung zur Neuland Hütte folgend. Am Ende des Tales beginnt der Forstweg wieder stark anzusteigen. Hier findet sich ein selbstgepinseltes Schild mit der Aufschrift "Radfahrer Halt! Der Almbauer". Das steht dort nicht etwa aus Feindseligkeit gegenüber der Radlern sonder ganz einfach deswegen, weil der Forstweg dahinter wirklich zu den derberen Vertretern seiner Sorte gehört: Sehr steil und qualitativ nicht wirklich astrein. Das macht mit dem Radl raufzus keinen Spaß und ist runterzus eine echte Selbstmordaktion. Also: Radl hier stehen lassen.
Man folgt dem nun schlechter werdenden und steil ansteigenden Forstweg weiter, der nach einem guten Stück in einer langen Rechtskurve aus dem Wald herausführt und sich dann unterhalb eines grünen Hügels teilt. Rechts geht es in wenigen Metern zur Neuland Hütte, links weiter Richtung Benediktenwand.
Schon kurz nach der Abzweigung endet der Forstweg an einer weiteren Hütte, an die von Süden her eine Weide angrenzt. Über den Zaun geht es und in Gesellschaft der Kühe auch nach längeren Trockenperioden durch jede Menge Matsch weglos zum gegenüberliegenden Ende der Weide. Im südöstlichsten Eck der Weide hilft eine kleine Bank beim Übersteigen des Zaunes. Dahinter schließt ein mit roten Punkten markierter Pfad an, der nach rechts auf einem kleinen Rücken hinaufführt.
Nach wenigen Metern scheint der Pfad sich an einem Steinmandl zu teilen, hier verfolgt man rechts den weiter ausgetretenen Pfad. Der ist meist ziemlich schlammig und wird mit der Zeit immer schmaler. Dabei verliert man zunächst einiges an Höhe (~50 Höhenmeter). An einer kleinen Holzbrücke enden die größeren Höhenverluste und es geht nun mehr bergauf als bergab immer an der Südflanke von P1422 entlang, nun weniger matschig.
Etwas später verläßt der Pfad den Wald und wird etwas undeutlich. Hier ist der Weg mit kleinen roten Deckeln markiert, die an den Bäumen hängen. Bald gelangt man auf einen Fahrweg, den man aber schon nach wenigen Metern wieder verläßt und nach links weitgehend weglos zur Tiefental-Alm aufsteigt. Von ihr aus erkennt man in südlicher Richtung am anderen Ende der angrenzenden Weide einen Findling mit aufgesetztem Schild, auf den man zuhält.
Vom Findling führt westlich ein Weg in den Wald hinein, der zu der schon von weitem sichtbaren Grasfläche führt, die vom Sattel zwischen den Tiefentaler Köpfen und dem Hennen-Kopf hinabreicht. Über sie führt nun steil in Serpentinen ein eher unangenehmer Pfad zum Sattel hinauf.
Am Sattel angekommen hat man prinzipiell zwei Möglichkeiten: Man kann dem angrenzenden Tal weglos folgen, zunächst eben, bald leicht, zuletzt steil ansteigend und gelangt so zum Rotöhrsattel hinauf, was wohl die praktischste Variante ist, wenn man vorhat, den Ostanstieg zu gehen. Folgt man dem Schild zur Tutzinger Hütte nach rechts, so steigt man noch einige Meter auf und dann mit ca. 100 Höhenmetern Verlust durch den Wald auf einem Trampelpfad zur Tutzinger Hütte hinab.
Ab der Tutzinger Hütte:
Von der Hütte aus hat man die Wahl zwischen Ost- und Westanstieg oder der Route durch die Wand, dem Maximiliansweg (nicht zu verwechseln mit dem Maximiliansweg E4). Der Ostanstieg ist für viele die interessanteste Route, ist aber wesentlich steiler als der Westanstieg und im Frühjahr länger von Schnee bedeckt. Der Maximiliansweg ist erfahrenen Bergsteigern mit Kletterfähigkeiten vorbehalten.
Variante 1 (Ostanstieg):
Variante 2 (Westanstieg):
Variante 3 (Maximiliansweg):
Ab Arzbach über Längental:
Vom Parkplatz aus folgt man wie bei der Variante über die Neuland Hütte zunächst dem gleich steil ansteigenden Forstweg in einigen Kurven und Serpentinen bis zur Kreuzung hinauf. An der ersten Abzweigung geht es diesmal jedoch nach links und weiter auf dem nun fast ebenen Forstweg. Im Laufe der Zeit beginnt er wieder leicht zu steigen und man erreicht die Kirchsteinhütte.
Diese passiert man und folgt weiter dem Forstweg, nun wieder eben, durch das Längental. Gegen Ende des Tales beginnt er wieder deutlich zu steigen. Am Talschluß führt er nach einer 180°-Kurve wieder steil zurück. An dieser Kurve verläßt man den Forstweg rechts und folgt dem Wegweiser "Brauneck, Benediktenwand".
Nun geht es auf einem steinigen und nicht ganz einfach zu gehenden Pfad immer stärker ansteigend den Talschluß hinauf, bis man zum erstenmal den Arzbach überquert. Diese etwas unschöne Stelle und der davorliegende Anstieg sind mit Seile gesichert. Dahinter wird der Weg noch etwas schlechter, d.h. glatt, start abgespeckte Steine, Wurzeln und Matsch. Darüber hinaus geht es auch relativ steil bergan. Etwas später, nach der zweiten Überquerung des Arzbaches werden die Verhältnisse wieder besser und der Weg wieder flacher. Der Pfad führt weiter am Arzbach entlang, bis man ihn zum dritten und letztenmal überquert und kurz darauf an die Probstalm gelangt.
Der alte (direkte) Weg von der Probstalm zum Rotöhrsattel ist aufgelassen und durch Erosionsschäden unpassierbar geworden. Der neue Weg ist beschildert und führ in fast dieselbe Richtung. Da er deutlich öfter begangen wird als die Variante über die Neuland Hütte sind die nun folgenden Querungen der Feuchtwiesen durch Holzplanken "entschärft". Diese sind sogar mit Drahtgeflechten bespannt um bei Nässe nicht rutschig zu sein.
Bald gelangt man zu einer weiteren Gabelung. Links führt der Weg zum Brauneck hinauf, rechts geht es nun wieder etwas steiler weiter Richtung Benediktenwand. Nach einiger Zeit gelangt man schon wieder an eine Kreuzung, die mit dem zunächst etwas seltsam anmutenden Schild "Leichtere Variante" versehen ist. Der Grund dafür ist einfach: Der Weg, der die schwerere Variante darstellt, hat beschlossen, seine Existenz als Weg aufzugeben und statt dessen lieber ins Tal abzurutschen, was zur Folge hat, daß man nicht mehr wirklich problemlos auf ihm gehen kann. Also wählt man lieber die leichtere Variante, die schon nach wenigen Kehren wieder auf den Originalweg trifft. Dem folgt man weiter, etwas unangenehm über abgespeckte Steine, bis man schließlich westlich der Achselköpfe auf den Grat gelangt. Hier folgt man dem sich sinnloserweise kurz teilenden Weg rechts das kurze Stück bis zum Rotöhrsattel hinauf.
Das ist der Punkt, an dem man auf den von der Tutzinger Hütte kommenden Ostanstieg trifft, dem man weiter bis auf den Gipfel hinauf folgt: An den Drahtseilen in westlicher Richtung auf den Grat und diesem folgend bis zum Gipfel.
Aus der Jachenau über den Altweibersteig
Vom Parkplatz aus folgt man eben dem Forstweg in nördlicher Richtung. Bald zweigt rechts ein weiterer Fahrweg ab, der steil und in vielen Kehren zum Sattel östlich des Latschenkopfes hinaufführt. Hier orientiert man sich zunächst links, zweigt aber gleich wieder rechts ab und folgt einem leicht fallenden Fahrweg in die Nordost-Flanke des Latschenkopfes.
Nun geht es ein gutes Stück konstant leicht hinab bis der Weg unterhalb der Tanner-Alm wieder zu steigen beginnt. Steil geht es nun in Richtung Bichler-Alm hinauf. An einer Abzweigung hält man sich links und gelangt so zur Bichler-Alm, die das Ende des Fahrwegs markiert. Hinter der Alm führt ein Pfad gut sichtbar durch Wiesen mäßig ansteigend weiter auf die Benediktenwand zu.
Man folgt dem Pfad an der Höllreisse vorbei und quert am Wandfuß ein Stück in westlicher Richtung. Dann steigt man steil durch felsiges Gelände hinauf. Nach einiger Zeit muß man rechts wenige Meter leicht ausgesetzt queren, dahinter geht es in Kehren weiter in Latschendickicht unterhalb des Gipfels. Durch einige Latschengassen gelangt man direkt zur kleinen Schutzhütte wenige Meter unterhalb des Gipfels. Von ihr leicht zum Gipfel hinauf.
Aus der Jachenau über die Glasscharte
Diese Alternative ist ungleich länger als die zuvor beschriebene und richtet sich eher an die etwas unsichereren Wanderer, kann aber z.B. auch als Abstiegsalternative herhalten.
Der Anfang des Weges ist identisch mit der zuvor beschriebenen Alternative: Man folgt vom Parkplatz aus dem ebenen Forstweg in nördlicher Richtung, zweigt dann rechts ab und erreicht so über einen weiteren steilen Forstweg den Sattel unterhalb des Latschenkopfes. Nun ebenfalls leicht links dem Forstweg leicht fallend in die Nordostflanke hinein folgen.
Kurz vor dem tiefsten Punkt, etwas unterhalb der Tanner-Alm, zweigt links ein weiterer Fahrweg ab, dem man in wenigen Minuten zu einem weiteren, kleinen Sattel hinauf folgt. Am Sattel rechts auf einen Pfad und in nördlicher Richtung auf ein kleines Grasköpferl und über es hinüber zur Tanner-Alm. Weiter hält man sich in nordwestlicher Richtung über die Wiesen und gelangt so auf der Westseite des sich langsam ausprägenden Rückens zu einem weiteren Pfad. Ihm folgt man nun zunächst in nördlicher, nach der Überquerung eines kleinen Baches bald in westlicher Richtung einige Kilometer recht öde durch dichten Wald, eben oder nur schwach ansteigend.
An einer deutlich erkennbaren Kreuzung trifft man auf den Pfad, der direkt vom Ort Jachenau heraufführt. Ihm folgt man nun rechts noch ein Stück hinauf in die Glasscharte. In der Scharte geht es rechts und im folgenden teils recht steil, an einer Stelle etwas unangenehm, in unzähligen Kehren den Westrücken der Benediktenwand hinauf. Bald weicht der Wald den Latschen und durch Gassen gelangt man zu der Kreuzung an der man auf den von der Tutzinger Hütte heraufkommenden Weg trifft. Hier geht es rechts und durch weitere Latschengassen noch ein gutes Stück nun aber nur noch schwach bis mäßig ansteigend weiter bis man schließlich zum Gipfel der Benediktenwand gelangt.
Vom Gipfel aus hat man bei schönem Wetter einen Rundblick, der seinesgleichen sucht. Schon so manches Mal hat man mit dem Fernglas die Ansätze der Mittelgebirge erblicken so können und in die andere Richtung die Grate des Großglockner mit bloßem Auge unterscheiden können. Vor allem im Frühjahr und an klaren Herbsttagen ist die Aussicht so großartig, daß man eigentlich gar nicht mehr ins Tal hinab will.
Hat man sich dann doch zum Abstieg durchgerungen, wählt man ? muß man nach Benediktbeuern - am besten in westlicher Richtung den Westabstieg, der in einer langen Rechtskurve wieder zur Tutzingerhütte hinab führt. Von dort aus nimmt man dann den gleichen Weg wie zum Aufstieg. Muß man nach Arzbach, so steigt man am besten über Ostanstieg und Längental ab.
Leider ist die Benediktenwand aufgrund ihres Bekanntheitsgrades, der überragenden Aussicht und der vielerlei Aufstiegsrouten fast immer überlaufen. Über dieses Manko kann man aber leicht hinwegsehen. Tip: Im Herbst unter der Woche einen Tag frei nehmen und den Aufstieg durch die goldenen Oktoberwälder und den fast leergefegten Gipfel genießen.
Für den "Durchschnittswanderer" dürfte deshalb der Aufstieg von Benediktbeuern am Empfehlenswertesten sein, dann je nach Können über den Ost- oder Westanstieg auf den Gipfel und über den Westanstieg wieder hinab zu empfehlen sein. Der Bergsteiger der härteren Sorte findet mit der Tour Arzbach - Neuland Hütte - Tutzinger Hütte - Maximiliansweg - Gipfel - Ostanstieg - Probstalm - Längental - Arzbach eine lange, sehr abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tour in den Voralpen, die einer "echten" Karwendeltour in nichts nachsteht.
Zur Tutzinger Hütte (ab Benediktbeuern):
Man überquert die Brücke und läuft auf der Teerstraße den kleinen Anstieg hinauf. Nach kurzer Zeit zweigt rechts ein Forstweg in den Wald ab. Man folgt diesem durch den Wald und die Wiesen, bis man auf eine besser ausgebaute Forststraße stößt. Hier biegt man links ab und folgt dieser Straße.
Von nun an kann man entweder dieser Straße folgen, was vor allem für Mountainbiker empfehlenswert ist oder die steileren Abkürzungen wählen. Diese sind ausgeschildert.
Nach einiger Zeit erblickt man rechterhand eine alte Hütte, die Kohlstatt. Kurz nach dieser führt links ein Weg den Berg wieder etwas hinab. Fußgänger sollten diesen Weg wählen, da er wesentlich kürzer ist. Radfahrer folgen weiter dem Forstweg.
Etwas später treffen sich die beiden Wege wieder, ungefähr auf Höhe der Eibelsfleckalm. Auch hier können Fußgänger etwas abkürzen, indem sie direkt den Weg über die Wiesen, gerade auf die Benediktenwand zu, nehmen. Radfahrer sollte wiederum auf dem Forstweg bleiben.
Dieser endet, nachdem er sich mit dem anderen Weg wieder getroffen hat, am Fuße der Materialseilbahn zur Tutzinger Hütte. Hier muß man als Radfahrer aufgeben und das Mountainbike abstellen. Von dort aus geht es dann schon wesentlicher steiler auf einem Pfad zur Tutzinger Hütte am Fuß der Benediktenwand hinauf.
Hier sollte man sich eine nette Pause gönnen, denn der steilste Teil kommt erst noch.
Zur Tutzinger Hütte (ab Arzbach, Variante Neuland Hütte):
Vom Parkplatz aus zunächst auf dem gut ansteigenden Forstweg Richtung Kirchsteinhütte. Dieser Abschnitt ist mit dem Fahrrad ein echter Wadlbeißer und kostet ordentlich Kraft. Der Weg führt in einigen Serpentinen hinauf und wird dann flacher.
An der ersten (ernstzunehmenden) Kreuzung verläßt man die Straße zur Kirchsteinhütte, die hier links abzweigt, und folgt dem Forstweg geradeaus weiter Richtung Neulandhütte. Der ist zunächst flacher und führt nach einem kurzen offenen Stück weiter durch Wald. Bei der ersten kleineren Abzweigung wählt man den links ab dort wieder ansteigenden Forstweg, der dann bald wieder in offenes Gelände führt. An der nächsten Abzweigung geht man weiter geradeaus, der Beschilderung zur Neuland Hütte folgend. Am Ende des Tales beginnt der Forstweg wieder stark anzusteigen. Hier findet sich ein selbstgepinseltes Schild mit der Aufschrift "Radfahrer Halt! Der Almbauer". Das steht dort nicht etwa aus Feindseligkeit gegenüber der Radlern sonder ganz einfach deswegen, weil der Forstweg dahinter wirklich zu den derberen Vertretern seiner Sorte gehört: Sehr steil und qualitativ nicht wirklich astrein. Das macht mit dem Radl raufzus keinen Spaß und ist runterzus eine echte Selbstmordaktion. Also: Radl hier stehen lassen.
Man folgt dem nun schlechter werdenden und steil ansteigenden Forstweg weiter, der nach einem guten Stück in einer langen Rechtskurve aus dem Wald herausführt und sich dann unterhalb eines grünen Hügels teilt. Rechts geht es in wenigen Metern zur Neuland Hütte, links weiter Richtung Benediktenwand.
Schon kurz nach der Abzweigung endet der Forstweg an einer weiteren Hütte, an die von Süden her eine Weide angrenzt. Über den Zaun geht es und in Gesellschaft der Kühe auch nach längeren Trockenperioden durch jede Menge Matsch weglos zum gegenüberliegenden Ende der Weide. Im südöstlichsten Eck der Weide hilft eine kleine Bank beim Übersteigen des Zaunes. Dahinter schließt ein mit roten Punkten markierter Pfad an, der nach rechts auf einem kleinen Rücken hinaufführt.
Nach wenigen Metern scheint der Pfad sich an einem Steinmandl zu teilen, hier verfolgt man rechts den weiter ausgetretenen Pfad. Der ist meist ziemlich schlammig und wird mit der Zeit immer schmaler. Dabei verliert man zunächst einiges an Höhe (~50 Höhenmeter). An einer kleinen Holzbrücke enden die größeren Höhenverluste und es geht nun mehr bergauf als bergab immer an der Südflanke von P1422 entlang, nun weniger matschig.
Etwas später verläßt der Pfad den Wald und wird etwas undeutlich. Hier ist der Weg mit kleinen roten Deckeln markiert, die an den Bäumen hängen. Bald gelangt man auf einen Fahrweg, den man aber schon nach wenigen Metern wieder verläßt und nach links weitgehend weglos zur Tiefental-Alm aufsteigt. Von ihr aus erkennt man in südlicher Richtung am anderen Ende der angrenzenden Weide einen Findling mit aufgesetztem Schild, auf den man zuhält.
Vom Findling führt westlich ein Weg in den Wald hinein, der zu der schon von weitem sichtbaren Grasfläche führt, die vom Sattel zwischen den Tiefentaler Köpfen und dem Hennen-Kopf hinabreicht. Über sie führt nun steil in Serpentinen ein eher unangenehmer Pfad zum Sattel hinauf.
Am Sattel angekommen hat man prinzipiell zwei Möglichkeiten: Man kann dem angrenzenden Tal weglos folgen, zunächst eben, bald leicht, zuletzt steil ansteigend und gelangt so zum Rotöhrsattel hinauf, was wohl die praktischste Variante ist, wenn man vorhat, den Ostanstieg zu gehen. Folgt man dem Schild zur Tutzinger Hütte nach rechts, so steigt man noch einige Meter auf und dann mit ca. 100 Höhenmetern Verlust durch den Wald auf einem Trampelpfad zur Tutzinger Hütte hinab.
Ab der Tutzinger Hütte:
Von der Hütte aus hat man die Wahl zwischen Ost- und Westanstieg oder der Route durch die Wand, dem Maximiliansweg (nicht zu verwechseln mit dem Maximiliansweg E4). Der Ostanstieg ist für viele die interessanteste Route, ist aber wesentlich steiler als der Westanstieg und im Frühjahr länger von Schnee bedeckt. Der Maximiliansweg ist erfahrenen Bergsteigern mit Kletterfähigkeiten vorbehalten.
Variante 1 (Ostanstieg):
- Wer den Ostanstieg wählt geht von der Tutzinger Hütte zunächst noch direkt bis an den Fuß der Benediktenwand und nimmt dann den Weg nach links, der schräg über das Geröllfeld nach Osten führt. Oben in der Scharte angekommen wendet man sich nach rechts und steigt zunächst einige Meter in das angrenzende Tal hinab, um sich dann schon relativ steil zum Rotöhr-Sattel hinaufzubegeben. Hier trifft man dann auf den nichtabreißenden Strom von Sonntagswanderern, die vom Brauneck hinüberkommen. Rechts führt der Ostanstieg am Drahtseil entlang zunächst einige Meter die Wand hinauf. Immer wieder findet man Stellen, an denen man besser kurz die Hände zu Hilfe nimmt ("I-"). Wenig später führt der Weg dann eher eben auf de Rücken der Benediktenwand bis zum Gipfel, markiert durch rote Punkte, was aber nicht wirklich nötig wäre. Der Weg ist nicht immer ganz einfach, da die Steine oft abgespeckt und mit Erde verschmiert, also etwas glatt sind.
Variante 2 (Westanstieg):
- Der Westanstieg führt direkt von der Hütte aus rechts die Bergflanke hinauf und rechts in einer Linkskurve um die Wand herum und ist eigentlich nicht zu verfehlen. Vor allem im oberen Teil gabelt sich der Weg manchmal und führt durchs Gebüsch, dennoch kann man sich eigentlich nicht verlaufen, da fast alle Wege letztendlich am Gipfel enden.
Variante 3 (Maximiliansweg):
- Der Maximiliansweg ist der anspruchsvollste Aufstieg von der Tutzinger Hütte aus, der normalerweise noch ohne Kletterausrüstung geschafft werden kann.
Man geht von der Tutzinger Hütte zunächst noch einige Meter auf die Wand zu und folgt kurz dem Ostanstieg nach links. Bald erkennt man ein schmales Schuttband, das von der Wand bis zum Weg hinunterführt. Auf dem Band sind schwach Steigspuren zu erkennen. Man läuft das Schuttband hinauf bis unterhalb der Wand und folgt diesem dann links steil ansteigend am Fuß der Felsen (Steinschlag!). Am Ende des Bandes findet sich eine kurze, kaum ausgeprägte Rinne, die man hinaufklettert (I).
Oberhalb der Rinne wendet man sich nach rechts und bringt einige weitere, kurze Klettereien (I) hinter sich. Man quert nun auf einem breiten Grasband in die Wand hinein. Klettereien gibt es hier kaum. Am Ende des Bandes steht wieder eine kurze Rinne (I+). Aus dieser geht es bald wieder links heraus.
Wenn man diese Abzweigung verpaßt folgt man weiter der nun steiler werdenden Rinne, die von ganz oben bis fast nach unten in Richtung der Tutzinger Hütte hinabzieht. Der untere Teil der Rinne ist auch noch nicht besonders schwer zu klettern, am besten hält man sich am rechten Rand der Rinne (I+/II-). Kurz vor dem "Tor" zwischen den beiden "Nadeln" durch besteht nochmals die Möglichkeit, die Rinne in östlicher Richtung zurück zum eigentlichen Weg zu verlassen, auch wenn der Ausstieg mit einigen Metern Höhenverlust verbunden ist. Wenn man weiterklettert sollte man auf jeden Fall auf die linke Seite der Rinne wechseln (II+), sonst stehen einige ungemütliche IIIer bevor. Spätestens nach dem ?Tor? sollte man die Rinne aber nach links verlassen.
Verpaßt man oben genannten Ausstieg nicht, so sieht man bald wieder einen Pfad, der steil leicht östlich durch grasbewachsene Schrofen hinaufführt. Er ist gespickt mit kurzen Kletterstellen (I) und endet manchmal etwas unvermittelt an irgendwelchen Felsen, die man aber meist eher leicht erklimmen (II-) oder umgehen kann. Auf jeden Fall sollte man an diesen Stellen immer genau Ausschau halten, wo der Pfad denn weitergehen könnte. Faustregel: Keinerlei Trittspuren = falscher Weg. Mit der Zeit führt der Pfad östlich um die linke der beiden zuvor erwähnten Nasen herum. Bis hier treten für erfahrene Bergsteiger eigentlich keine ernstzunehmenden Schwierigkeiten auf.
Oberhalb der östlichen Nase führt der Weg zunächst durch Gras in steilen Serpentinen hinauf. Der Steig ist hier sehr deutlich zu erkennen und ziemlich ausgetreten. Es folgen einige leichtere Klettereinlagen während der Pfad noch weiter nach Westen führt. Kurz darauf gelangt man an eine Felsnase mit einer Gedenktafel für Gerda Metzler. Trotz der riesigen Anzahl an Gedenktafeln wird man wissen, welche gemeint ist.
Diese Stelle ist die Schlüsselstelle des Maximilianwegs. Laut Hüttenwirt ist die Stellen ein IIer da es eine Sanduhr gebe, an der man sich leicht hochziehen könnte. Ich habe weder die Sanduhr gefunden, noch kann ich mich der Meinung anschließen, die Stelle mit II zu bewerten. Für die östliche Umgehung bieten sich zwei Varianten an, einmal eine sehr tiefe Umgehung (bin ich nicht gegangen, tippe aber darauf, daß man so vielleicht ohne IIIer um die Nase herumkommt) und eine am unteren Rand der Nase. Hier zieht noch ein schmales Grasband empor, das mit zunehmender Höhe immer enger wird und schließlich ganz verschwindet. Man muß hier einen kleinen Überhang unter- bzw. umklettern, und die Stelle ist wirklich sehr exponiert. Wird wohl ein IIIer sein. Ein Haken zur Sicherung ist vorhanden, dennoch würde ich diese Stelle nicht ungesichert klettern wollen. Die andere Alternative ist die auf der Westseite befindliche Rinne. Die ist am Anfang sehr steil und der Einstieg ist alles andere als einfach (mindestens III, eher III+). Grob gesagt: Man würde sie von unten gesehen nicht klettern, wenn man wüßte, man muß da wieder runter. Zur Beruhigung kann man vielleicht sagen: Man muß sie nicht mehr runter: Wer über diese Stelle drüber ist, hat das wildeste hinter sich. Weiter oben wird sie einfacher (II, III-), ist aber mit Wanderschuhen immer noch deftig.
Oberhalb der Nase bietet sich dann wenn man die westliche Umgehung der Nase gewählt hat links das lange Band an, das relativ leicht (Stellen I) zum Gipfel hinaufführt. Hierzu steigt man östlich oberhalb der Nase noch mal ein paar Meter eine kurze Rinne zum Einstieg in das Band hinab. Das Ende des Bandes ist direkt unterhalb des Gipfelkreuzes, eine "publikumswirksamer Ausstieg" ist also garantiert. Allerdings sind die Felsen hier oben vor allem im Frühjahr und im Herbst vereist ? dann sollte man trotz des Pfades auf dem Band sich diesen Teil schenken und schon etwas früher aussteigen.
Wer früher aussteigen will oder noch ein paar kleinere IIer anhängen will, der steigt oberhalb der Nase nicht nach links zum Band ab sondern quert mit einigen Metern Höhenverlust nach Westen. Man gelangt dann wieder in die Rinne, die zur Tutzinger Hütte hinabquert. Von oberhalb der Nase sieht man bereits einen möglichen Ausstieg, dieser ist jedoch kompliziert (III?). Der leichtere versteckt sich links von diesem hinter einem Felsvorsprung. Man quert die Rinne und klettert um den Felsvorsprung herum in den östlichen Teil der Rinne (also, den, den man von der Nase aus nicht gesehen hat). Dieser ist zum größten Teil mit Gras bewachsen. Man quert auch diese Rinne und klettert an deren linker Seite unterhalb der Felsen über Grasballen empor (I), bis sich rechts ein Ausstieg anbietet. Hier muß man eine kleine Stufe überwinden (II), danach geht es leicht (Stelle I) aus der Rinne hinaus.
Am unteren Rand der Latschen angekommen quert man noch einige Meter nach Westen bis man auf einen Weg trifft. Dies ist der Westanstieg, dem man links leicht bis zum Gipfel folgt.
Wie aus der Beschreibung hoffentlich deutlich wird, ist der Maximiliansweg kein Weg für Otto-Normal-Bergsteiger sondern ist erfahrenen, klettererprobten Bergsteigern vorbehalten. Da man sich auf dem Weg nach oben wohl zwangsläufig ein paar mal vertun wird sollte man den III+. Grad ungesichert beherrschen. Mit Ausnahme der erwähnten Stelle an der Nase gibt es für diesen Weg keine Sicherungshaken (auch wenn man immer mal wieder welche sieht, diese sind aber meist für andere Routen). Nach Regenfällen oder wenn noch Schneereste in der Wand liegen sollte man vom Aufstieg über diese Route absehen, die Rutschgefahr (nasses Gras, Eis auf Felsen, Harsch) und damit die Absturzgefahr ist einfach zu hoch. Die unzähligen Gedenktafeln sprechen eine deutliche Sprache. Wenn man sich mal verirren sollte: Lieber ein paar Meter wieder zurückgehen, sonst ist man ganz schnell im IIIer, IVer oder noch schlimmerem Gelände.
Ab Arzbach über Längental:
Vom Parkplatz aus folgt man wie bei der Variante über die Neuland Hütte zunächst dem gleich steil ansteigenden Forstweg in einigen Kurven und Serpentinen bis zur Kreuzung hinauf. An der ersten Abzweigung geht es diesmal jedoch nach links und weiter auf dem nun fast ebenen Forstweg. Im Laufe der Zeit beginnt er wieder leicht zu steigen und man erreicht die Kirchsteinhütte.
Diese passiert man und folgt weiter dem Forstweg, nun wieder eben, durch das Längental. Gegen Ende des Tales beginnt er wieder deutlich zu steigen. Am Talschluß führt er nach einer 180°-Kurve wieder steil zurück. An dieser Kurve verläßt man den Forstweg rechts und folgt dem Wegweiser "Brauneck, Benediktenwand".
Nun geht es auf einem steinigen und nicht ganz einfach zu gehenden Pfad immer stärker ansteigend den Talschluß hinauf, bis man zum erstenmal den Arzbach überquert. Diese etwas unschöne Stelle und der davorliegende Anstieg sind mit Seile gesichert. Dahinter wird der Weg noch etwas schlechter, d.h. glatt, start abgespeckte Steine, Wurzeln und Matsch. Darüber hinaus geht es auch relativ steil bergan. Etwas später, nach der zweiten Überquerung des Arzbaches werden die Verhältnisse wieder besser und der Weg wieder flacher. Der Pfad führt weiter am Arzbach entlang, bis man ihn zum dritten und letztenmal überquert und kurz darauf an die Probstalm gelangt.
Der alte (direkte) Weg von der Probstalm zum Rotöhrsattel ist aufgelassen und durch Erosionsschäden unpassierbar geworden. Der neue Weg ist beschildert und führ in fast dieselbe Richtung. Da er deutlich öfter begangen wird als die Variante über die Neuland Hütte sind die nun folgenden Querungen der Feuchtwiesen durch Holzplanken "entschärft". Diese sind sogar mit Drahtgeflechten bespannt um bei Nässe nicht rutschig zu sein.
Bald gelangt man zu einer weiteren Gabelung. Links führt der Weg zum Brauneck hinauf, rechts geht es nun wieder etwas steiler weiter Richtung Benediktenwand. Nach einiger Zeit gelangt man schon wieder an eine Kreuzung, die mit dem zunächst etwas seltsam anmutenden Schild "Leichtere Variante" versehen ist. Der Grund dafür ist einfach: Der Weg, der die schwerere Variante darstellt, hat beschlossen, seine Existenz als Weg aufzugeben und statt dessen lieber ins Tal abzurutschen, was zur Folge hat, daß man nicht mehr wirklich problemlos auf ihm gehen kann. Also wählt man lieber die leichtere Variante, die schon nach wenigen Kehren wieder auf den Originalweg trifft. Dem folgt man weiter, etwas unangenehm über abgespeckte Steine, bis man schließlich westlich der Achselköpfe auf den Grat gelangt. Hier folgt man dem sich sinnloserweise kurz teilenden Weg rechts das kurze Stück bis zum Rotöhrsattel hinauf.
Das ist der Punkt, an dem man auf den von der Tutzinger Hütte kommenden Ostanstieg trifft, dem man weiter bis auf den Gipfel hinauf folgt: An den Drahtseilen in westlicher Richtung auf den Grat und diesem folgend bis zum Gipfel.
Aus der Jachenau über den Altweibersteig
Vom Parkplatz aus folgt man eben dem Forstweg in nördlicher Richtung. Bald zweigt rechts ein weiterer Fahrweg ab, der steil und in vielen Kehren zum Sattel östlich des Latschenkopfes hinaufführt. Hier orientiert man sich zunächst links, zweigt aber gleich wieder rechts ab und folgt einem leicht fallenden Fahrweg in die Nordost-Flanke des Latschenkopfes.
Nun geht es ein gutes Stück konstant leicht hinab bis der Weg unterhalb der Tanner-Alm wieder zu steigen beginnt. Steil geht es nun in Richtung Bichler-Alm hinauf. An einer Abzweigung hält man sich links und gelangt so zur Bichler-Alm, die das Ende des Fahrwegs markiert. Hinter der Alm führt ein Pfad gut sichtbar durch Wiesen mäßig ansteigend weiter auf die Benediktenwand zu.
Man folgt dem Pfad an der Höllreisse vorbei und quert am Wandfuß ein Stück in westlicher Richtung. Dann steigt man steil durch felsiges Gelände hinauf. Nach einiger Zeit muß man rechts wenige Meter leicht ausgesetzt queren, dahinter geht es in Kehren weiter in Latschendickicht unterhalb des Gipfels. Durch einige Latschengassen gelangt man direkt zur kleinen Schutzhütte wenige Meter unterhalb des Gipfels. Von ihr leicht zum Gipfel hinauf.
Aus der Jachenau über die Glasscharte
Diese Alternative ist ungleich länger als die zuvor beschriebene und richtet sich eher an die etwas unsichereren Wanderer, kann aber z.B. auch als Abstiegsalternative herhalten.
Der Anfang des Weges ist identisch mit der zuvor beschriebenen Alternative: Man folgt vom Parkplatz aus dem ebenen Forstweg in nördlicher Richtung, zweigt dann rechts ab und erreicht so über einen weiteren steilen Forstweg den Sattel unterhalb des Latschenkopfes. Nun ebenfalls leicht links dem Forstweg leicht fallend in die Nordostflanke hinein folgen.
Kurz vor dem tiefsten Punkt, etwas unterhalb der Tanner-Alm, zweigt links ein weiterer Fahrweg ab, dem man in wenigen Minuten zu einem weiteren, kleinen Sattel hinauf folgt. Am Sattel rechts auf einen Pfad und in nördlicher Richtung auf ein kleines Grasköpferl und über es hinüber zur Tanner-Alm. Weiter hält man sich in nordwestlicher Richtung über die Wiesen und gelangt so auf der Westseite des sich langsam ausprägenden Rückens zu einem weiteren Pfad. Ihm folgt man nun zunächst in nördlicher, nach der Überquerung eines kleinen Baches bald in westlicher Richtung einige Kilometer recht öde durch dichten Wald, eben oder nur schwach ansteigend.
An einer deutlich erkennbaren Kreuzung trifft man auf den Pfad, der direkt vom Ort Jachenau heraufführt. Ihm folgt man nun rechts noch ein Stück hinauf in die Glasscharte. In der Scharte geht es rechts und im folgenden teils recht steil, an einer Stelle etwas unangenehm, in unzähligen Kehren den Westrücken der Benediktenwand hinauf. Bald weicht der Wald den Latschen und durch Gassen gelangt man zu der Kreuzung an der man auf den von der Tutzinger Hütte heraufkommenden Weg trifft. Hier geht es rechts und durch weitere Latschengassen noch ein gutes Stück nun aber nur noch schwach bis mäßig ansteigend weiter bis man schließlich zum Gipfel der Benediktenwand gelangt.
Vom Gipfel aus hat man bei schönem Wetter einen Rundblick, der seinesgleichen sucht. Schon so manches Mal hat man mit dem Fernglas die Ansätze der Mittelgebirge erblicken so können und in die andere Richtung die Grate des Großglockner mit bloßem Auge unterscheiden können. Vor allem im Frühjahr und an klaren Herbsttagen ist die Aussicht so großartig, daß man eigentlich gar nicht mehr ins Tal hinab will.
Hat man sich dann doch zum Abstieg durchgerungen, wählt man ? muß man nach Benediktbeuern - am besten in westlicher Richtung den Westabstieg, der in einer langen Rechtskurve wieder zur Tutzingerhütte hinab führt. Von dort aus nimmt man dann den gleichen Weg wie zum Aufstieg. Muß man nach Arzbach, so steigt man am besten über Ostanstieg und Längental ab.
Leider ist die Benediktenwand aufgrund ihres Bekanntheitsgrades, der überragenden Aussicht und der vielerlei Aufstiegsrouten fast immer überlaufen. Über dieses Manko kann man aber leicht hinwegsehen. Tip: Im Herbst unter der Woche einen Tag frei nehmen und den Aufstieg durch die goldenen Oktoberwälder und den fast leergefegten Gipfel genießen.
Kartenmaterial
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Weitere Beschreibungen zu dieser Tour
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Weitere Informationen zum Berg
Die Benediktenwand hies früher Kirchstein (daher z.B. auch der Name der "Kirchsteinhütte" am Aufstiegsweg von Arzbach). Der Gipfel wurde aber umbenannt, als ein päpstlicher Bote des Glaubens aus Italien vom Kesselberg her die Benediktenwand bestieg und beim Anblick des bayerischen Voralpenlandes entzückt "Benedicta Bavaria" rief.
Die Benediktenwand taucht auch in einigen Sagen auf, z.B. in der Sage vom Abt auf dem Kirchstein oder der Sage vom Kirchsteingold.
Die Benediktenwand taucht auch in einigen Sagen auf, z.B. in der Sage vom Abt auf dem Kirchstein oder der Sage vom Kirchsteingold.
Letzte Änderung: 28.05.2007