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Klettersteige im Tölzer Voralpenland und im Karwendel

Mittenwalder Höhenweg


So ein richtiger Klettersteig ist der Mittenwalder Höhenweg ja eigentlich nicht. Eine nette harmlose Gratwanderung aber auch nicht. Irgendwas dazwischen. Dafür ist der Weg an sich eine überaus interessante Überschreitung des südlichen Teils der nördlichen Karwendelkette. Der Zustieg ist dank Karwendelbahn nicht mal ansatzweise anstrengend, was an schönen Wochenenden und teils auch unter der Woche wahre Massen an Klettersteiggängern anzieht.

Allgemeine Daten des Klettersteiges
Beschreibung des Steiges
Bildergalerie
Kartenausschnitt
Andere Berschreibungen dieses Steiges
Weitere Informationen


Allgemeine Daten:


Lage: Nördl. Karwendelkette

Zeit:

IV-X

Dauer:

Aufstieg: 3h
Abstieg: 3h

Ziele:

Rauf: Rotwandlspitze, Brunnsteinspitze
Runter: Westliche Karwendelspitze

Übersicht

Kondition: *** (durchschnittlich)
Kraft: * (sehr wenig)
Leute: ** (viele)
Zustand: **** (gut)

Gefahren:

Evtl. Steinschlag durch weiter oben gehende Bergsteiger, vor allem unterhalb der Sulzliklalmmspitze. Trotz der Länge nur ein Unterstand, in dem nur im Notfall übernachtet werden kann (keine Schlaf- und Biwakmöglichkeit).

Für geübte Klettersteig-Gänger ohne Klettersteigausrüstung möglich.


Beschreibung:



Der Mittenwalder Höhenweg besteht aus zwei Teilen, einem sehr kurzen, dafür aber anspruchsvollem Stück hinauf zur Westlichen Karwendelspitze und dem langen, normalerweise begangenen einfachen Stück zwischen der nördlichen Linderspitze und Sulzliklammspitze. Der südliche Teil, der meistens begangen wird, ist relativ einfach und für erfahrene Klettersteiggänger ist die Selbstsicherung entbehrlich. Wegen der Steinschlaggefahr unterhalb der Sulzliklammspitze sollte man aber einen Helm dabei haben. Für den nördlichen (optionalen) Teil sind sowohl Helm als auch Klettersteigausrüstung zu empfehlen.


Nördlicher Teil:

Der nördliche Teil ist der mit Abstand schwierigste Teil des Steiges und ist optional. Von der Bergstation der Karwendelbahn dazu zunächst den Rundweg im Uhrzeigersinn bis zum Aussichtspunkt auf der anderen Seite der Karwendelgrube. Hier geht es links und bald erkennt man in einer kleinen Felsspalte ein Drahtseil. An diesem noch leicht hinauf und über das anschließende Schuttfeld hinüber zum eigentlichen Beginn des Grates.

Für den folgenden Teil ist eine Klettersteigausrüstung in jedem Fall empfehlenswert, nicht zuletzt wegen der Steinschlaggefahr durch vorausgehende Kletterer. Zunächst geht es westlich unterhalb der Gratscheide an fast senkrechtem Fels entlang. Bald geht es vollends zum Grat hinauf (Steinschlaggefahr) und dann über diesen nun deutlich gemütlicher und breiter auf einen Vorgipfel der Westlichen Karwendelspitze. Hinter dem Vorgipfel weiter nicht besonders schwer durch eine kleine Einschartung und auf der anderen Seite schließlich in die Einschartung südlich unter dem Hauptgipfel hinunter.

Hier endet der eigentliche Klettersteig. Ein weiteres Drahtseil führt nun leicht zum Hauptgipfel der Westlichen Karwendelspitze hinauf. Seine Besteigung ist auf jeden Fall lohnend, auch wenn man meist nur mit Glück noch ein Platz auf ihm ergattert.

Der nördliche Teil des Klettersteiges ist eine Einbahnstraße und sollte nur wie beschrieben von Süden nach Norden begangen werden.


Südlicher Teil (Hauptweg):

Der südliche Teil und eigentliche Mittenwalder Höhenweg beginnt auf der nördlichen Linderspitze etwas südlich oberhalb der Bergstation der Karwendelbahn. Von der Bergstation folgt man dazu dem Panoramarundweg gegen den Uhrzeigersinn in wenigen Serpentinen zum Gipfel der nördlichen Linderspitze hinauf. Der Klettersteig beginnt ganz oben.

Vom Einstieg aus geht es zunächst gerade auf der westlichen Seite des Grates nach Süden und über eine kurze Leiter etwas hinauf, dann um den vorgelagerten Gipfel herum und vollends auf den Grat. Von ihm steigt man nun über Gras und Schotter etwas unangenehm in die Einschartung zwischen nördlicher und mittlerer Linderspitze hinab. Diesen Teil kann man auch umgehen indem man nicht direkt oben an der nördlichen Linderspitze in den Klettersteig einsteigt sondern dem Panoramarundweg noch einige Meter gegen den Uhrzeigersinn folgt und etwas weiter unten der Beschilderung zum Heinrich-Noe-Weg folgt. Der Pfad führt dann östlich um den Gipfel herum und angenehmer in die erwähnte Einschartung hinab, wo er wieder auf den Mittenwalder Höhenweg trifft.

Aus der Einschartung geht es die längste Leiter des Steiges hinauf. Nur wenige Meter hinter dem Ende der Leiter gelangt man bereits auf den Gipfel der mittleren Linderspitze.

Nun geht es teils etwas ausgesetzter aber immer am Drahtseil entlang etwas westlich des Grates hinüber und hinauf zum Südgipfel der Linderspitze. Etwas problematisch können hier für weniger schwindelfreie die Passagen über die auf Stangen aufgelegten Bretter sein. Bald gelangt man so nach einigen netten Klettereien teils auch auf dem Grat zum Südgipfel hinauf.

Über einen breiten Pfad geht es nun zunächst recht flach, bald unangenehm teils über Geröll direkt auf oder westlich des Grates in die Einschartung unterhalb der Sulzleilammspitze hinab. Mag man bisher noch die Hoffnung gehegt haben, der Klettersteig würde nun kühn durch die vor einem aufragenden Wände zum Gipfel der Sulzliklammspitz hinaufführen, so wird man leider enttäuscht. Stattdessen wendet man sich in der Einschartung links und passiert so bald den Notunterstand am Gamsanger. An dieser Stelle soll auch gleich gesagt werden, das besagte Hütte wirklich nicht zu mehr als einem Notunterstand taugt: Sie hat keinen festen Boden und ist damit für ein Biwak denkbar ungeeignet.

Hinter dem Notunterstand quert man unterhalb der Abbrüche der Sulzleilammspitz. Hier ist wohl der gefährlichste Teil des Klettersteiges da aus der Nordwand quasi ständig Steine und kleinere Felsbrocken hinabfallen. Ein Helm und eine Selbstsicherung sind an dieser Stelle zu empfehlen. Auf jeden Fall aber sollte man das überhalb liegende Gelände immer gut im Auge behalten. An die Querung schließt der wohl interssanteste Teil des südlichen Steiges an. Zunächst geht es hier noch etwas im üblichen Zickzack die Felsen hinauf. Daran schließt eine zweigeteilte Leiter durch eine Felsspalte an. Hinter ihr noch etwas über Fels und einige künstliche Tritte hinaus aus dem Schatten der Sulzliklammspitz in die Osthänge derselbigen. Diese quert man flach und steigt über eine weitere Leiter hinauf auf den Pfad, der schließlich etwas entgegen der eigentlichen Gehrichtung wieder auf den Grat etwas südlich der Sulzliklammspitz hinaufführt. Will man den Gipfel der Sulzliklammspitze mitnehmen, so zweigt man hier ganz oben rechts ab und geht über den Grat weglos aber einfach nach Norden auf den Gipfel.

Der Mittenwald Höhenweg führt hier nun wieder etwas unangenehm auf die Westseite des Grates hinunter. Nun geht es um eine weitere Felszacke hinum, wieder über die Gratschneide hinüber und bald auf der östlichen Seite des Grates unschön durch schrofiges Gelände hinab in die Einschartung zwischen Sulzliklammspitze und Kirchlspitze.

Aus der Einschartung nun fast immer auf dem Grat nicht besonders schwer aber teils etwas ausgesetzt sehr schön zum letzten Gipfel des Höhenweges, der Kirchlspitze, hinauf. Dies ist eine der schönsten Passagen des Höhenwegs. Hinter dem Gipfel noch ein wenig am Drahtseil entlang auf der Gratschneide auf den bald breiter werdenden, schließlich grasbewachsenen Südrücken der Kirchlspitze hinab.

Hier endet der Mittenwalder Höhenweg. Zum Abstieg nach Mittenwald steigt man vollendes den Brunnsteinanger in die Einschartung zwischen Kirchlspitze und Rowandlspitze hinab. Hier rechts auf einem zunächst unangenehmen Steig zur Brunnsteinhütte hinab und weiter auf dem selben Weg, nun aber deutlich angenehmer Richtung Mittenwald. Dann entweder über den Leitersteig oder angenehmer etwas weiter unten durch das Tal nach Mittenwald zurück.



Kartenmaterial


Einen für die Umgebund des Steiges passenden Kartenausschnitt finden Sie hier:

Der Kartenausschnitt ist momentan noch nicht verfügbar. Ich bitte um etwas Geduld.


Weitere mögliche Karten für diese Tour:

(externer Link) Kompass, Karte 6, Walchensee - Wallgau - Krün (1:50.000)
(externer Link) Kompass, Karte 26, Karwendelgebirge (1:50.000)
(externer Link) DAV, Alpenvereinskarte 5/1, Karwendelgebirge, Westliches Blatt (1:25.000)
(externer Link) Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)



Weitere Beschreibungen zu diesem Klettersteig


Hier finden Sie - sofern vorhanden - eine Auflistung qualitativ hochwertiger Beschreibungen diese Klettersteiges:




Weitere Informationen zum Steig:


Keine weiteren Informationen verfügbar.



Letzte Änderung: 12.11.2005
Foto des Klettersteiges


Bildergalerie:



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