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Bergtouren im Tölzer Voralpenland und im Karwendel

Westliche Karwendelspitze (2385m)


Wenn es schon eine Östliche Karwendelspitze gibt, so wird es wohl auch eine westliche geben. Viel gemeinsam haben die beiden aber nicht: Während erstere wild und unerschlossen ist, so führen auf letztere eine Seilbahn und mehrere gut ausgebaute Wege. Das bedeutet freilich etwas Zulauf - sehr viel Zulauf, um genau zu sein. Unmengen an Touristen bevölkern den Berg, der wenige Platz am Gipfel ist schnell besetzt und es bilden sich Schlangen am kurzen Klettersteig unter dem Gipfel. Die Aussicht aber gehört zum Feinsten.

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Weitere Informationen


Allgemeine Tourdaten:


Lage: Karwendel

Zeit:

V+

Dauer:

Aufstieg: 1½ Stunden bis Mittenwalder Hütte (V1)
2 Stunden bis Bergstation ab der Hütte (V1)

2 Stunden bis Dammkarhütte (V2)
1½ Stunden bis Bergstation ab der Hütte (V2)

½ Stunde bis zum Gipfel ab Bergstation
Insgesamt ungefähr 4h
Abstieg: ¼ Stunde bis Bergstation

1½ Stunden bis Mittenwalder Hütte (V1)
1 Stunde bis ins Tal ab der Hütte (V1)

1 Stunde bis Dammkarhütte (V2)
1½ Stunden bis ins Tal ab der Hütte (V2)
Insgesamt ungefähr 3h

Übersicht

Landschaft: ***** (aussergewöhnlich)
Kondition: *** (durchschnittlich)
Leute: * (sehr viele)
Anspruch: *** (durchschnittlich)
Fahrrad: möglich (möglich)

Ausganspunkt:

Mittenwald

Anfahrt:

Von Bad Tölz aus auf der Staatsstraße 472 Richtung Murnau, bei Bichl links auf die B11 abbiegen. Weiter nach Kochel am See und den Kesselberg hinauf. Um den Walchensee herum nach Mittenwald, Ausfahrt Mittenwald Mitte, beschildert ("Karwendelbahn"). Nach der Ausfahrt gleich rechts und bei der nächsten Möglichkeit wieder rechts unter der B11 hindurch. Gleich hinter der Unterführung ist links ein kostenfreier Parkplatz.

Ausrüstung:

3 Liter Getränke, Stecken, Klettersteigausrüstung für Gipfelanstieg über Mittenwalder Klettersteig (Var. B)

Hütten:

Mittenwalder Hütte (V1), Dammkarhütte (V2), Bergstation Karwendelbahn

Gefahren:

Ab der Mittenwalder Hütte über Variante 1 teils etwas ausgesetzt, Stellen I, Weg nicht immer auf den ersten Blick zu finden, unangenehm bei Nässe.

Durchs Dammkar jede Menge Geröll (Variante 2)

Ab der Bergstation Gefahr durch Steinschlag in beiden Varianten (A und B)


Beschreibung:



Zur Bergstation der Karwendelbahn

Über den Karwendelsteig (Variante 1):

    Der Aufstieg über den Karwendelsteig ist landschaftlich deutlich schöner als der durch das eher triste Dammkar. Darüberhinaus gestaltet sich der Untergrund viel aufstiegsfreundlicher, sprich geröllloser. Dafür ist er auch ungleich anspruchsvoller.

    Lost geht's vom Parkplatz südlich über die Straße und hinter der Schranke ein paar Meter ordentlich den Berg hinauf. Dahinter flacher, immer geradeaus auf dem beschilderten Weg, bis am Bergfuß rechts ein Steig abzweigt, der direkt darauf über eine Betonbrücke führt. Hinter der Betonbrück hält man sich links und schon bald geht es mäßig steil in Serpentinen den Berg hinauf.

    Nach einigen Kehren gelangt man an eine Abzweigung ("Leitersteig"), hier geht es links weiter in Richtung Mittenwalder Hütte. Bald überquert man eine Waldschneise, dahinter geht es zunächst noch ein Stück weiter in Kehren hinauf, dann bald flacher am Hang querend östlich in die Karwendelgrube hinein. Der Wald wird hier bereits lichter und es lassen sich erste herrliche Talblicke erhaschen. In einigen weiteren Kehren geht es nun zum Teil wieder deutlich steiler vollends zur Mittenwalder Hütte hinauf.

    Die Hütte umrundet man, dahinter findet sich eine kurze seilversicherte Passage ein paar Felsen hinauf (Stellen I). Der Weg wird ab hier nun wesenstlich anspruchsvoller. Zunächst ist der Verlauf noch recht gut zu erkennen, kleinere Klettereien (I) finden sich immer wieder. An den schwierigen Stellen helfen Stahlseile. Der Weg ist von hieran ausreichend mit roten Markierungen versehen. Rote Punkte bedeuten dabei, daß die Richtung beizubehalten ist, rote Striche deuten eine Kehre an. In Ausnahmefällen findet man auch rote Pfeile.

    Nach einigen steilen Kehren und Klettereien (Stellen I) die den Weg rasch an Höhe gewinnen lassen beginnt eine lange Querung zurück in die Karwendelgrube hinein. Hier finden sich zahlreiche etwas ausgesetzte Stellen, zum Teil mit einem Stahlseil versichert. Dieser Teil gehört mit zum schönsten Teil des Weges, kann bei Nässe aber etwas unangenehm sein. Es folgen einige Serpentinen direkt unter der Seilbahn in der Nähe des Mastens, hier ist der Wegverlauf teils etwas undeutlich und man muß manchmal zweimal hinsehen, primäre Richtung ist aber klar "bergauf". Darauf folgt wieder eine lange Querung in östlicher Richtung, die auf einen kleinen grasbewachsenen und schwach ausgeprägten Rücken hinüberführt. Den geht es schließlich in vielen Kehren über einen nicht immer ganz eindeutigen aber doch recht gut zu erkennenden Pfad hinauf, bis man schließlich in die Felsen einige Meter unterhalb des Ausgucks des Dammkartunnels gelangt.

    Der Einstieg in die Felsen ist durch einen roten Gamsbock am Felsen markiert. Hier geht es linkerhand zunächst recht steil bergauf (I), es folgen einige drahtseilversicherten Passagen. Die Markierungen sind aber immer eindeutig, folgt man ihnen so ist der Weg kaum zu verfehlen. Etwas unterhalb des Tunnels wendet man sich schließlich nach rechts und steigt nun leichter über den wieder gut erkennbaren Pfad mit einigen kleineren Kraxeleien (I) auf den Grat hinauf, wo man auf den vielbegangenen "Panoramarundweg" von der Bergstation der Karwendelbahn trifft. Nun entweder rechts zur Bergstation hinab oder links weiter in Richtung westlicher Karwendelspitze.


Durch das Dammkar (Variante 2):

    Die Variante durch das Dammkar ist die öfter begangenere, die ihre langschaftlichen Reize aber eigentlich nur im Abstieg voll ausspielen kann. Im Aufstieg warten vor allem im oberen Teil große Geröllmassen, durch die zwar ein gut ausgetretener Pfad führt, nichtsdestotrotz ist das im Aufstieg kein echter Spaß. Im Abstieg hingegen lockt das Kar mit einigen schwungvollen Geröllabfahrten, hier sollte man aber unbedingt auf weiter unten gehende Wanderer achtgeben.

    Am nördlichen Ende des Parkplatzes führt eine kleine Teerstraße weg, die nach einer Rechtskurve direkt hinter der Schranke steil zu steigen beginnt. Der Straße folgend geht es nun rasch und anstrengend bergauf, bis nach einiger Zeit der Weg deutlich abflacht und die Teerstraße einem typischen Forstweg weicht. Angenehmer geht es nun kurvig weiter ins untere Dammkar hinein, immer wieder von kürzeren steileren Stücken unterbrochen. Im Aufstieg ist diese Passage bis zum Ende des Forstweges eine recht langwierige Sache.

    An die Forststraße schließt ein steiles Geröllfeld an. Man umgeht die ersten Meter rechterhand, quert es dann und steigt auf dem gut ausgetretenen Pfad nun links des Geröllfeldes in Serpentinen auf einem schwach ausgeprägten, latschenüberwuchterten Rücken bergan, bis man nach gut zwei Stunden an der Dammkarhütte angelangt.

    Hinter der Hütte führt der Weg links weiter, nun durch die gewaltigen Geröllfelder des Dammkars hindurch. So steigt man ein Stück recht steil quer zum Kar, dann in Richtung des Kars auf eher unschönem Untergrund bis zur Bergwachthütte am Eingang zum oberen Dammkar empor. An ihr geht es links vorbei und nun ein gutes Stück flach weiter ins Kar hinein, anschließend wieder etwas kräftiger ansteigend auf dem nun wieder sehr breiten Weg in Serpentinen das hintere Dammkar hinauf bis man nach einem langen Bogen auf der südöstlichen Seite des Kars auf die Rampe für die Skifahrer gelangt. Diese hinauf, an ihrem Ende links und über einen der zahllosen Trampelpfade am rechten Rand der Piste, d.h. entlang des Gitters hinauf zum Ausgang des Dammkartunnels.

    Nun entweder durch den Dammkartunnel hinüber zur Bergstation der Seilbahn oder anspruchsvoller aber ungleich interessanter dem Pfad links um den Tunneleingang herum auf die Grasflächen über diesem folgen. Unterhalb der Felsabbrüche nun links empor und den Grat überquerend in ein dahinterliegendes Mini-Kar, dieses steil, teils über Stufen empor bis unter den oberen Karabschluß. Hier wieder links und schließlich über ein paar letzte Stufen steil in eine Einschartung. Hinter der Einschartung links (südwestlich) nun fast eben unterhalb der Felsen der Westlichen Karwendelspitze zum Panoramarundweg hinüber bzw. schon etwas früher links zum Steig auf den Gipfel.


Von der Bergstation der Karwendelbahn zum Gipfel

Normalweg (Variante A):

    Der einfachere und oft begangene Normalweg führt von der Bergstation aus zunächst links in einigen Serpentinen bergan und dann in einer längeren Rechtskurve zum Aussichtspunkt ins Karwendel hinüber. Kurz vor dem Aussichtspunkt links auf den viel begangenen Steig Richtung Dammkar, diesen verläßt man bald wieder rechts und steigt unter die Felsabbrüche des Vorgipfels hinauf. Dann immer direkt unterhalb der Felsen (Steinschlag!) zunächst frei, später drahtseilversichert hinauf zur Einschartung (Stellen I) und ab hier links über plattige Felsen gerade hinauf zum Gipfel (drahtseilversichert).


Klettersteig (Variante B):

    Für die Klettersteig-Variante sollte man ein Klettersteigset und evtl. einen Helm dabei haben. Auch hier zunächst zum Aussichtspunkt gegenüber der Bergstation, dann am Grat links bis schon wenige Meter nach dem Ende des Geländers rechts ein Drahtseil auftaucht. Hier hinauf (A, Stelle B) und über Geröll zu einem kleinen Südabbruch des Grates weiter, an dem deutlich durch ein Schild gekennzeichnet der eigentliche Steig beginnt.

    Nun zunächst ausgesetzt westlich unterhalb des Grates querend (B, Stellen C) und letztlich auf den Grat hinauf (C, Steinschlag!). Dann gemütlich über zwei Felshügel auf dem Grat entlang (A), schließlich durch eine kleine Einschartung (B) und am Ende des dritten Felshügels wieder herunter. Hier endet der Klettersteig. Zum Schluß noch die letzte Passage des Normalweges drahtseilversichtert über plattige Felsen zum Gipfel hinauf.

    Der hier beschriebene Steig ist neu angelegt, der alte Steig existiert auch noch, die Sicherungen sind aber schon arg heruntergekommen und man gefährdet bei seiner Begehung Klettersteiggänger auf dem neuen Weg. Um zum alten Steig zu gelangen zunächst wenige Meter in den neuen Steig, dann rechts unangenehm und ohne Versicherungen hinauf auf die Gratschneide direkt über dem Südabbruch (IV). Nun über die Gratschneide nach Norden (II, Stellen III), bis man auf den neuen Steig trifft.


Der Gipfel der Westlichen Karwendelspitze ist leider nicht besonders groß und somit platzmäßig dem Ansturm der Seilbahn-Touristen nicht gewachsen. Die Aussicht ist allerdings erstsahnig, vor allem der Tiefblick nach Mittenwald. Eine überaus lohnende Tour ist es, von Mittenwald über den Karwendelsteig aufzusteigen, dann über den Klettersteig zum Gipfel, den Normalweg wieder hinunter- und schließlich durch das Dammkar hinabzusteigen.

Eine Fahrt mit der Karwendelbahn kostet 12.50€ einfach bzw. 20€ hin und zurück. Die letzte Talfahrt ist jahreszeitenabhängig zwischen 16:00 Uhr und 17:00 Uhr. Erste Bergfahrt: 8:30 / 9:00 Uhr. Die Bergstation ist zugleich Gasthaus, bietet aber keine Übernachtungsmöglichkeit.



Kartenmaterial


Einen für die Tour passenden Kartenausschnitt finden Sie hier:

Kartenausschnitt für Tour Westliche Karwendelspitze (1:50.000)
Entnommen aus: (externer Link) Kompass, Karte 6, Walchensee - Wallgau - Krün


Weitere mögliche Karten für diese Tour:

(externer Link) Kompass, Karte 6, Walchensee - Wallgau - Krün (1:50.000)
(externer Link) DAV, Alpenvereinskarte 5/1, Karwendelgebirge, Westliches Blatt (1:25.000)



Weitere Beschreibungen zu dieser Tour


Hier finden Sie - sofern vorhanden - eine Auflistung qualitativ hochwertiger Beschreibungen von Touren zu diesem Gipfel:




Weitere Informationen zum Berg


Keine weiteren Informationen verfügbar.



Letzte Änderung: 02.08.2005
Foto des Berges


Bildergalerie:



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