Navigation:

Bergtouren im Tölzer Voralpenland und im Karwendel

Hohe Gans (1951m)


Je nach Aufstiegsroute gerät die Hohe Gans ganz schnell zur dummen Gans: Mal schnell, man schneller, mal dumm, mal dümmer. Je nach Perspektive entlockt ihr Gipfelaufbau dem Betrachter nur einen Gähnen oder ein herzerfrischendes "Arghl!". Die Aussicht reißt einen nicht vom Hocker, ist aber dennoch ganz akzeptabel. Zusammengenommen ergibt sich so ein nicht allzuoft besuchter Vorkarwendelgipfel.

Allgemeine Tourdaten
Tourenbeschreibung
Bildergalerie
Kartenausschnitt
Andere Berschreibungen dieser Tour
Weitere Informationen


Allgemeine Tourdaten:


Lage: Vorkarwendel

Zeit:

IV-XI

Dauer:

Aufstieg: 2½ Stunden (aus dem Tal)
3½ Stunden (ab der Schreckenspitze)
Insgesamt ungefähr 2.5h
Abstieg: 2 Stunden (ins Tal)
Insgesamt ungefähr 2h

Übersicht

Landschaft: *** (durchschnittlich)
Kondition: *** (durchschnittlich)
Leute: **** (wenige)
Anspruch: **** (schwierig)
Fahrrad: möglich (möglich)

Ausganspunkt:

Achensee o. Pertisau

Anfahrt:

Ab Achenkirch

Von Bad Tölz über Lenggries zum Sylvensteinspeicher, links über die Dammkrone und weiter bis zum Ende der Straße. Hier rechts nach Österreich. Die Bundesstraße wird an der Ausfahrt Achenkirch-Süd rechts verlassen. Gleich wieder links und in der Nähe des Sees parken.

Ab Pertisau

Ebenfalls nach Österreich, dann aber an Achenkrich vorbei und östlich des Achensees weiter. Kurz vor Maurach rechts und um den See herum nach Pertisau. Ein Parkplatz findet sich am Eingang des Gerntals kurz vor Beginn der Mautstraße.

Ausrüstung:

Aus dem Tal:

2 Liter Getränke, Stecken für den Abstieg

Ab der Schreckenspitze

3 Liter Getränke, Brotzeit, Notbiwak-Ausrüstung

Hütten:

Pasill-Alm beim Aufstieg durch das Oberautal

Gefahren:

Aus dem Tal:

Latschengewirr nach dem Pasillsattel, am Grat teils ausgesetzt. Zum Gipfel sehr steil, bei Nässe überaus gefährlich.

Ab der Schreckenspitze

Alpiner Übergang. Weglos, teils Latschenverwachsen. Oftmals ausgesetzt, Kletterstellen II kaum zu umgehen. Langwierig und anstrengend, keine Fluchtmöglichkeit. Teilweise brüchiges Gestein, Orierntierung nicht immer einfach. Bei Nässe gefährlich.


Beschreibung:



Zum Pasillsattel

Entweder von Achenkirch durch das Oberautal oder von Pertisau auf dem beschilderten Weg.


Vom Pasillsattel

Vom Sattel steigt man wenige Meter auf die Pertisauer Seite ab und hält sich sodann auf Trittspuren rechts (westlich) in die Latschen hinein. Hier führt ein deutlich alle 10-20 Meter mit roten Punkten markierter Pfad immer etwas nördlich unterhalb des Rückens durch die unzähligen Latschengassen.

Nach einiger Zeit verlässt der Pfad die Latschengassen und man gelangt auf eine Wiese, die nordseitig von einem weiteren, dünnen Latschenriegel begrenzt wird, der einen deutlich sichtbaren Durchgang aufweist. Hier durchquert man die Latschen und steigt im Folgenden leicht schräg aufwärts in nördlicher Richtung über die Wiesen an. Vom Rücken zieht hier ein Felsband hinab, die Felsen verschwinden mit abnehmender Höhe zusehends im Gras. Auf das Ende dieses Bandes (wo kaum mehr Felsen zu sehen sind) hält man zu und ersteigt es. Dann links und oberhalb der Felsen zunächst am Hang, bald in einer Rinne auf den Grat hinauf.

Am Grat angekommen verlässt man diesen ersteinmal nicht mehr und folgt ihm in stetigem Auf und Ab über zahlreiche Aufschwünge, wobei der Grat zusehends schärfer wird. Bald gelangt man zum Gipfelaufschwung der Hohen Gans - übrigens der Moment, der in der Einleitung mit "Arghl!" beschrieben wurde. Nun links der wirklich furchterregenden Abbrüche über die extrem steilen Wiesen hinauf (bei Nässe Harakiri!). Von der Benutzung der Felsen am rechten Rand der Wiese oberhalb der Abbrüche kann nur gewarnt werden, auch wenn hier scheinbar Steigspuren hinführen sind die Felsen doch sehr locker und auch größere Stücken machen sich ehe man sich versieht mal für einen Abstecher ins Tal auf. Am Ende der Steilwiese wieder auf die Gratschneide hinauf, eine Portion kleine Latschen übersteigend und dann wenige Meter in der Ostflanke zum Gipfel hinauf.

Der Abstieg von der Hohen Gans ist nicht ganz einfach, man sollte aber unbedingt darauf verzichten, die die Steilwiese östlich begrenzenden Felsen als Hilfsmittel in Anspruch nehmen zu wollen - sie sind sehr locker und können so schnell zum "letzten Freund" werden.


Übergang von der Schreckenspitze

Der Übergang von der Zunterspitze zur Schreckenspitze gehört wie schon erwähnt zu einem der schönsten (und leichtesten) Gratübergänge überhaupt. Dem steht der Übergang von der Schreckenspitze zur Hohen Gans zumindest den ersten Kilometer lang in nichts nach. Danach ändert sich die Lage aber ganz gewaltig.

Um den Übergang auch nur halbwegs akurat beschreiben zu können müssen wir zunächst ein paar Kleinigkeiten definieren:


  • Den Klettergrad "0+": Er zeichnet sich dadurch aus, daß er im Alpenvereinsführer keine Erwähnung findet, frei nach dem Motto "Null muß man nicht hinschreiben". Der Grad "0+" korrespondiert sowohl mit holland-ähnlichem Gehgelände als auch mit den offiziellen UIAA-Graden I bis III+, mal nicht ausgesetzt, mal höllisch ausgesetzt, mal bombenfestes Gestein, mal ein elendiger Geröllhaufen, je nach Routenwahl und Lust und Laune des ihn nicht erwähnenden Autors.

  • Latschenkampfklassen. Ähnlich wie Klettergrade die Bemühungen des umliegenden Gesteins, einen am Fortkommen zu hindern, quantitativ fassen, soll dies auch für Latschenkiefern geschehen, deren Hinderungsfähigkeit auch in Grade, besser gesagt Kampfklassen, gefasst werden soll. Um keine Verwirrungen wie mit dem Klettergrad 0+ aufkommen zu lassen, wird an dieser Stelle auch ein nullter Grad definiert, wobei von vorneherein klar sein sollte, daß die nullte Kampfklasse selbstverständlich nicht erwähnt wird, da ja eh jeder weiß, daß es sie gibt. Blöderweise sind die Latschenkampfklassen (kurz LKKs) bisher noch nirgendwo anders in diesem Bergführer aufgetaucht, was die Vermutung nahe legen könnte, daß in den vorherigen Tourenbeschreibungen mangels Erwähnung von Latschenkampfklassen keine Latschen zu finden wären - nun, das ist ein Irrtum, der hier einfach mit dem Wort "historisch" entschuldigt und erschlagen werden soll. Nun aber zur Definition der LKKs:

    • LKK 0: Keine Latschen oder Latschen in ausreichender Entfernung, so daß sie einen nicht belästigen.

    • LKK 1: Erste größere Exemplare der Spezies hängen probehalber einige Äste in den Weg, die sich aber ohne allzugroße Mühen zur Seiten schieben oder umgehen lassen. Die meisten richtig breiten Latschengassen sind Vertreter der LKK 1.

    • LKK 2: Auch kleinere Latschen sind jetzt mit von der Partie und man kommt kaum mehr durch die Gassen, ohne daß einen die kleinen Biester überall kratzen und man immer wieder mal vom Vordermann einen Latschenast direkt ins Gesicht geklatscht bekommt - sozusagen eine "Standard-Karwendel-Latschengasse". Unter die LKK 2 fallen auch Wege, die geradewegs über Latschen hinwegführen, für den Fall, daß die Latschen so klein oder schon so totgetreten sind, daß sie kaum mehr erreichen als die Sohle der Wanderschuhe zu kitzeln und den einen oder anderen ungeschickten Stolperer zu verursachen.

    • LKK 3: Hierunter fallen Gassen, die primär durch einen etwas größeren mittleren Abstand der einzelnen Latschen definiert sind - es gibt also keinen weithin als solchen erkennbaren Weg zwischen den Kiefern, ein Fortkommen ist hauptsächlich durch ständiges Gedrücke gegen die Äste oder Krabbeln am Boden möglich. Die Gassen-Form des LKK 3 fordert bereits den wackeren Latschenkämpfer oder eine ordentliche Motorsäge und bringt Unmengen an Kratzern, Harz und Flüchen mit sich. Im "Über-die-Latschen-Stolper-Modus" bezeichnet diese Klasse Latschen, die zwar am Boden schon plattgetrampelt sind, sich dennoch aber nicht scheuen, immer mal wieder auch neue Äste in allen möglichen Höhen über dem schon besiegt geglaubten Gehölz zu präsentieren.

    • LKK 4: Gassen sind hier nur noch am Boden erkennbar, soll heißen, die Latschenkiefern stehen so, daß ihre Stämme eine Art Wegbegrenzung und die Äste ein Tunneldach wenige Dezimeter über dem Boden bilden. Aufrechter Gang wird zur Heldentat oder ist Ergebnis des gezielten Einsatzes zweier parallelgeführter Hochleistungsmotorsägen. Im Auf-Die-Latschen-Tret-Modus sind hiermit hauptsächlich Latschen in starker Hanglage bezeichnet, bei denen es sich anbietet, die stammnahen talseitigen Auswüchse als Tritte zu benutzen, wobei selbstverständlicherweise noch genügend Gehölz in allen anderen möglichen Höhenlagen, insbesondere aber in Gesichtshöhe rumhängt, um jeden Schritt zum Lustig-In-Die-Fresse-Klatschenden Erlebnis werden zu lassen. LKK 4 macht keinen Spaß mehr und ist im Allgemeinen mit jeder Menge blutender Schürfwunden verbunden.

    • LKK 5: Hier vereinigen sich der Gassen- und der Tret-Modus, denn der LKK 5 bedeutet schlicht "Latschen überall, in perfekt organisierter Fortbewegungs-Behinderungs-Formation". LKK 5 ist überall dort, wo Unmengen an Latschen zu finden sind und noch nie ein Weg war, ist oder sein wird. Das Betreten eines LKK 5-Areals kann fast immer als ein Akt der Verzweiflung betrachtet werden und ist in den meisten Fällen mit dem Wunsch nach Napalm oder einer großen Dürre im Zusammenspiel mit einem Kanister Benzin und einem Feuerzeug verbunden. Die LKK 5 fordert den erfahrenen und wackeren Latschenkämpfer und macht nur noch ausgesprochenen Latschen-Fetischisten Spaß. Ein guter Rat im Zusammenhang mit dieser Latschenkampfklasse lautet schlicht "Tu's nicht!".



Ausgerüstet mit diesem Wissen können wir uns nun an den Übergang von der Schreckenspitze zur Hohen Gans wagen. Auch wenn es überflüssig ist soll hier nochmals explizit erwähnt werden, daß die ganze Veranstaltung selbstverständlich im 0+. Grad stattfindet. Der Klarheit halber sollen an einigen Stellen aber auch einige etwas aussagekräfitgere Angaben zu den Kletterschwierigkeiten gemachten, die bei halbwegs besonnener Routenwahl kaum den I. Grad übersteigen und selten wirklich ernsthaft ausgesetzt sind. Meistens lässt sich ein Klettergrad gegen einen Latschenkampfgrad tauschen, soll heißen: Wem die Kletterei zu übel wird, der bricht halt durch noch dichtere Latschen.

Von der Schreckenspitze steigt man also gemütlich über den Grat nach Süden ab und freut sich über tolle Aussicht, Sonne (bei allen anderen Wetterlagen wäre das Unternehmen absurd) und Edelweiß. Nach einiger Zeit trifft man auf einen ersten kleinen Latschengürtel, den man leicht an der offensichtlichen Stelle durchquert (LKK2). Hierauf folgt ein kleiner, steiler Abstieg und man beginnt beim Blick nach Vorne die ersten ernsteren Schwierigkeiten zu erahnen. Die Latschen halten sich hier fast ausschließlich auf der Westseite des Grates, die Ostseite ist latschenfrei. Mit abnehmender Höhe wird die Ostflanke zusehends steiler und der Weg immer ausgesetzter. Etwa in dem Moment, in dem man sich ernsthaft Sorgen wegen der Ausgesetztheit macht und zudem erkennt, daß es in der Ostflanke des Grates auch nicht mehr allzuweit weitergeht (Landschaftsmerkmal: Geschichtete Felsen eines Seitenausläufers des Grates einige dutzend Meter weiter vorne, denen eine scharfe, komplett latschenbewachsene Gratschneide vorgelagert ist), zieht von rechts oben vom Grat ein deutlicher, erdiger, brauner Streifen einige Meter in die Flanke hinab. Über ihn geht es wenige Meter durch die Latschen (LKK 3) direkt auf die Gratschneide hinauf. Nun wendet man sich gegen die ursprüngliche Laufrichtung und steigt über Latschen in nordwestlicher Richtung (LKK 3) einige Meter zu einer kleinen Lichtung hinab. An der Lichtung wendet man sich wieder nach Süden der Hohen Gans zu und schlägt sich durch die Latschen von einer Lichtung zur nächsten, immer den günstigsten Durchgang suchend aber nicht mehr weiter als zusätzlich 5m nach Westen absteigend zu einer markanten in Gratnähe stehenden Tanne durch (LKK 3, 4). An der Tanne angekommen links an ihr vorbei und bald wieder auf den Grat. Hiernach steigt man evtl. ein weiteresmal kurz in die Westflanke ab, nimmt aber gleich die nächste Gasse (LKK 3) wieder auf den Grat zurück (die Ostflanke meidet man für die nächste Zeit wann immer möglich).

Hier präsentiert sich nun der erste steilere Grataufschwung, den man entgegen einer ersten Eingebung aber nicht erklettert sondern westseitig unterhalb umgeht (Stelle I, etwas ausgesetzt, erdig, LKK 1). Auf der anschließenden Wiese wieder hinauf zum Grat. Nun geht es einige Zeit abwechslungsreich und schön am Grat entlang, bis man durch die Latschen gezwungen sich wieder in die Ostflanke des Grates begiebt. Hier finden sich teilweise Steigspuren und man kommt vergleichsweise gut durch die regelmäßig auftauchenden schmalen Latschengürtel (LKK 2).

Einige Zeit später kommt ein kleiner, unbenannter Gipfel in Sicht, der wohl höchste Punkt des Fonsjoches (Hoher Kasten). Seine Nordflanke wird dominiert von einer steilen Wiese, der Grat hinauf ist vergleichsweise scharf, nach Osten und Westen bricht er steil ab. Vor der Wiese findet man noch einen etwas breiteren Latschengürtel, den man bezwingen kann indem man auf die Westseite des Grates wechselt, dort durch eine kaum erkennbare, von Latschen überwachsene Rinne wieder zum Grat aufsteigt (LKK 2-3) und sich dann wenige Meter auf der Ostseite durch die Latschen zur Wiese durchschlägt (LKK 4). Alternativ kann man auch auf der Ostseite bleiben, einige Meter steil absteigen und sich etwas ausgesetzt durch die Latschen (LKK 3, 4) zu einem tiefergelegenen Punkt der Wiese durchschlagen. Nun über die Wiese direkt steil und teils etwas unangenehm hinauf zu Gipfel (auf der linken Seite geht es zuletzt etwas besser). Die Gratschneide sollte man bis zum Gipfel meiden, wenn man keine Kletterei der schärferen (III) und ausgesetzt-bröseligeren Gangart in Kauf nehmen mag. Der Gipfel ist ein netter Platz für eine Rast und bietet im Notfall einen halbwegs ebenen (aber relativ ungeschützten) Platz für ein Biwak.

Vom Gipfel steigt man geradewegs über den Grad nach Süden ab (Stellen I). Nach einiger Zeit scheint der Grat unvermittelt und nicht abkletterbar abzubrechen. Hier nicht verzagen sondern weiter unschwer bis kurz vor den Abbruch. Hier findet man einen deutlich sichtbaren und gut gangbaren, wenn auch etwas unangenehmen Abstieg in die Ostflanke, der den Abbruch östlich umgeht (deutliche Trittspuren).

Schon wenig später gelangt man auf einen kleinen Gratkopf, hinter dem der Grat einen kleinen westseitigen Bogen um eine Steilschlucht der Ostflanke macht. Der Grat ist an dieser Stelle vollkommen mit Latschen bewachsen. Vor einem Einstieg in die Steilschlucht kann nur gewarnt werden, hier ist das gesamte Gelände sehr bröselig, steil und ausgesetzt. Stattdessen sucht man direkt am südlichen Ende des Gratkopfes einen Einstieg in die Latschen auf der Westseite, der durch jede Menge Totholz deutlich angezeigt wird. Was nun folgt ist wohl die unangenehmste Passage des ganzen Überganges: Über das Totholz westlich hinab (LKK 3) und bald einige Meter nördlich, schließlich weiter über Totholz hinab, bis es zunehmend verschwindet. Nun nicht die sich rechts (nördlich) anbietende Gasse nehmen sondern linkerhand weiter durch die zunehmend verwachsene Gasse hinab (LKK 4). Es bieten sich mit der Zeit immer wieder südlich Ausgänge aus den Latschen an. Problematisch hierbei ist, daß der Latschengürtel südlich von einem mehrere Meter hohen Abbruch begrenzt wird, der erst mit abnhemender Höhe an Schärfe verliert. Die ersten sich anbietenden Ausgänge führen so noch in unangenehmens IIIer-Gelände. Weiter nach unten wird die Latschengasse zunehmend steiler und undeutlicher (LKK 4-5) (Arghl), führt aber letztenendes nach einem wirklich ätzenden Stück (wenige Meter LKK 5) in eine breitere Latschengasse (LKK 2). Durch diese nun noch etwas südwestlich hinab und bald wieder etwas aufsteigend südlich an den Rand der Latschen (Tanne). Hier lassen sich die Reste des Abbruches halbwegs ordentlich abklettern (I-II). Trotz oder gerade wegen dieser Beschreibung wird es Ihnen kaum möglich sein, den exakt gleichen Weg zu finden, den der Autor bei seiner Begehung genommen hat. Der Rat ist daher: Probieren Sie alle möglichen Wegen nach Süden zum Abbruch aus und entscheiden Sie dann, ob Sie den Abbruch an dieser Stelle abklettern möchten. Generell gilt: Je weiter Sie sich durch die Latschen nach unten schlagen, desto niedriger und einfacher wird der Abbruch.

Jenseits des Abbruches gelangt man auf eine steile Wiese, die wenige Meter weiter von einem weiteren Latschengürtel begrenzt wird. Sind Sie dem Weg des Autors gefolgt, so findet sich etwa in gleicher Höhe ein gut gangbarer Durchstieg durch diesen Latschenriegel (LKK 3). Sehen Sie sich das Gelände gut an und entscheiden Sie dann, an welcher Stelle sich ein Wiederaufstieg auf den Grat anbietet. Bleiben Sie einige Zeit in der Westflanke und schlagen Sie sich auf fast gleich bleibender Höhe durch die immer wieder auftauchenden Latschengürtel (LKK 2-4) und klettern Sie die meist dahinterliegenden kleinen Abbrüche ab (I). Man erkennt schon vom ersten Abbruch aus einen kleinen Gratkopf, der aus dieser Perspektive wie ein richtiger Gipfel wirkt. Ihn gilt es zu erreichen. Von diesem Gipfel ziehen nordwestlich Grasbänder herunter, über die man gut zu ihm aufsteigen kann. Man sollte nicht versuchen, den Zwischengipfel westlich zu umgehen, da hier sehr steile und hohe Abbrüche warten, die nur selten von weitem zu erkennen sind.

Auf dem Gipfelchen angelangt erkennt man endlich den Gipfel der Hohen Gans. Wenige Meter nördlich am Grat des kleinen Gipfelchens bietet es sich an, diesen etwas ausgesetzt in der Ostflanke wenige Meter unterhalb zu umgehen (I), man kann ihn aber auch direkt überklettern (II). Eine westseitige Umgehung ist nicht möglich. Nun immer am Grat weiter, der westseitig nun durchgehend von Latschen bewachsen ist. Wenig später folgt ein letzter Einschnitt im Grat, den man umso leichter umgehen kann, je tiefer man in die Ostflanke absteigt (je nach Routenwahl I - V?, bei Nässe gefährlich). Das Gelände hier ist etwas heikel, die Wiesen sind steil, der Fels brüchig, deshalb steigt man gleich nachdem man die Rinne durchquert hat auf der anderen Seite wieder zum Grat hinauf.

Vor dem aus dieser Perspektive sehr unscheinbar aussehenden Gipfel der Hohen Gans steht noch ein letzter Latschenriegel, der in einer Latschengasse auf Grathöhe durchquert werden kann (LKK 2).

Insgesamt gesehen ist der Gratübergang von der Schreckenspitze zur Hohen Gans sehr abwechslungsreich, teils auch anspruchsvoll, leidet aber sehr unter den nicht zu vermeidenden teils langen Latschenkampf-Passagen, die ihn für die meisten Begeher zu einem Einmal-Erlebnis machen. Ein Blick in die Gipfelbücher beiderseits offenbart, daß der Übergang sehr selten gemacht wird (weniger als eine Partie pro Monat), was den erfolgreichen Begeher im Nachhinein nicht weiter überrascht. Zusammenfassend: Nicht wirklich empfehlenswert.



Kartenmaterial


Einen für die Tour passenden Kartenausschnitt finden Sie hier:

Kartenausschnitt für Tour Hohe Gans (variabler Maßstab)
Entnommen aus: (externer Link) Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte


Weitere mögliche Karten für diese Tour:

(externer Link) Kompass, Karte 182, Isarwinkel (1:50.000)
(externer Link) Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)



Weitere Beschreibungen zu dieser Tour


Hier finden Sie - sofern vorhanden - eine Auflistung qualitativ hochwertiger Beschreibungen von Touren zu diesem Gipfel:

Im Moment gibt es hier leider noch keine Links ...



Weitere Informationen zum Berg


Keine weiteren Informationen verfügbar.



Letzte Änderung: 27.09.2006
Foto des Berges


Bildergalerie:



BildBild
BildBild
BildBild
BildBild
BildBild
 
Logo
Ahornblatt