Steinfalk (2348m)
Zwei Wege führen auf den Steinfalk: Ein Elendshatscher durch das Johannisbachtal und eine nicht immer ganz einfache, dafür aber sehr eindrucksvolle und charakteristische Geröllorgie durch das Falkenkar. Die Aussicht ist was die Entfernungen betrifft eher mager, dafür beeindrucken die gewaltigen Lalidererwände.
Allgemeine Tourdaten
Tourenbeschreibung
Bildergalerie
Kartenausschnitt
Andere Berschreibungen dieser Tour
Weitere Informationen
Allgemeine Tourdaten:
Lage: | Karwendel | |||||||||||||||
Zeit: |
V-X |
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Dauer: |
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Übersicht |
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Ausganspunkt: |
Karwendelau |
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Anfahrt: |
Von Bad Tölz aus auf der B13 über Lenggries Richtung Sylvensteinstausee. Am Damm rechts nach Fall, in Vorderriß links weiter nach Hinterriß und auf der Mautstraße (2.50€) bis zum Parkplatz in der Karwendelau. |
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Ausrüstung: |
3 Liter Getränke (4 beim Aufstieg durch das Falkenkar), Brotzeit. Beim Aufstieg durch das Falkenkar: Im Frühsommer evtl. Steigeisen für die steilen Schneefelder, Stecken. |
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Hütten: |
Falkenhütte beim Aufstieg durchs Johannisbachtal |
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Gefahren: |
Beim Aufstieg durch das Johannisbachtal: Einige geröllige Steilstufen unterhalb des Gipfels, Stellen I. Am Gipfel noch eine kleine Kletterstelle I. Beim Aufstieg durch das Falkenkar: Im Falkenkar zu einem Großteil weglos, nicht immer leicht zu finden. Im oberen Kar steile Geröllfelder, die im Frühsommer noch unter entsprechenden Schneefelder liegen (unbedingt Steigeisen und Stecken mitnehmen). Eine ausgesetzte Querung, mehrere Stellen I. Von der Grüne-Rinn-Scharte im Übergang zum Steinfalk mehrere Gegenanstiege, teils weglos, Stellen I, eine Stelle II. Teils ausgesetzt. Generell hohe Steinschlaggefahr. Lang und anstrengend. |
Beschreibung:
Durch das Johannisbachtal
Durch das Falkenkar
- Vom Parkplatz in der Karwendelau über die Brücke und gleich rechts. Dann über den alten Fahrweg hinauf ins Johannisbachtal (für Fahrräder gesperrt, die müssen außenrum). An der ersten Kreuzung rechts und über eine weitere Brücke auf die Westseite des Tals. Nun einige Kilometer meist nur mäßig ansteigend dem Fahrweg folgen. In der ersten richtigen Serpentine zweigt links ein Steig ab. Ihm folgt man, bis er wieder auf den Fahrweg trifft. Wenige Meter später wieder links durch das Bachbett und auf dem beschilderten Weg weiter Richtung Falkenhütte.
Zwischendrin kommt man mal an der Ladizalm vorbei. Hier kann man (bei Ortskenntnis) links abzweigen und weglos über Steilwiesen auf den vom Falkenstand kommenden Westrücken aufsteigen und über ihn weiter östlich zum Weg, der von der Falkenhütte zum Falkenstand führt. Der normale Weg führt gerade durch die Alm hindurch. Etwa 500m später zweigt links ein Steig ab, der geradewegs zur Falkenhütte hinaufführt.
An der Falkenhütte wählt man den Weg, der westlich um das Ladizköpfl herumführt. So gelangt man bald unschwer zum Ladizjöchl. Nun entweder steil über den Mahnkopf oder einfach links (westlich) fast eben um den Mahnkopf herum. Nach etwa 1.5km treffen sich die beiden Weg wieder und führen nun gemeinsam nur schwach ansteigend teils durch Latschengassen auf die grünen Wiesen des Falkenstandes.
Weiter auf dem Steig, nun steiler bis fast in die oberste nördliche Ecke der Wiesen. Hier quert man in die Westflanke hinaus und steigt bald darauf wenige Meter ab. Es folgt eine weitere Querung, nun in nördlicher Richtung zu einem Geröllfeld. Dieses hinauf zu einer ca. 10m hohen Kletterstelle (I). Hinter dieser einfach hinüber zum Gipfelaufbau des Steinfalkes. Die Steilhänge und Abbrüch umgeht man rechterhand (östlich) und steigt so ohne größere Schwierigkeiten bis zur Kante des Ostgrates auf. Nun immer in der Nähe der Gratschneide mit einigen kurzen Kraxeleien (I) auf den Gipfel hinauf.
Durch das Falkenkar
- Der Aufstieg durch das Falkenkar ist ein sehr abwechslungsreicher und sehr charakteristischer Aufstieg. Er will allerdings hart verdient sein: Riesige Geröllfelder, Latschengassen, weglose und ausgesetzte Passagen reihen sich aneinander. Bei schlechter Witterung kann man von dieser Aufstiegsroute nur abraten. Gleiches gilt für Ortsunkundige im Frühsommer, wenn die Markierungen noch unter Schnee begraben liegen.
Vom Parkplatz in der Karwendelau über die Brücke und links auf dem Forstweg weiter. Nach einem ersten Anstieg an der ersten Kreuzung rechts und weiter hinauf, bald wieder links und über den zusehends schlechter werdenden Fahrweg zum Eingang des Falkenkars. Hier nun durch das Bachbett weglos in südlicher Richtung ins Kar. An der Ersten Gabelung links auf den Totenfalk zu. Bald gelangt man zu einem kleinen Steinmann, bei dem von links ein schmales Schuttband ins Bachbett führt. Über dieses hinauf und durch den Wald auf dem Pfad weiter, bis der Wald sich lichtet. Nun gleich wieder auf schwachen Steigspuren noch deutlich vor der Steilstufen rechts hinaus und zwei kleine Rinnen querend hinüber zum Bach, der aus dem Falkenkar herunterführt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Baches einige Meter steil über die felsdurchsetzte Wiese hinauf und dann rechts dem Pfad durch den Wald folgen.
Hat man so die erste Steilstufe hinter sich gebracht folgt man den Steigspuren möglichst geradelinig hinauf, bis man an eine zweite Steilstufe gelangt. Hier links durch die Latschen um den Abbruch herum und wieder auf Steigspuren hinauf. So gelangt man bald in etwas freieres Gelände. Die dritte Steilstufe umgeht man rechts im Bach. Nun ohne weitere Schwierigkeiten weglos zum mittleren Karboden hinauf.
Am mittleren Karboden beginnen die Geröllfelder, die bei ungünstiger Wegwahl sehr unangenehm werden können. Generell gilt: je gröber das Gestein, desto besser der Halt. Liegt noch Schnee im oberen Falkenkar (bis etwa Anfang Juli), so kann man mit entsprechender Ausrüstung das Geröll gegen die angenehmeren steilen Schneefelder austauschen. Man hält sich zunächst links und steigt über einen schwach ausgeprägten Rücken hinauf bis knapp unter die Wände des Laliderer Falkens. Sodann quert man rechts hinüber und findet mit etwas Suchen Steigspuren im Geröll, die in Serpentinen auf der zunächst linken Seite, später mehr in der Mitte des Kars hinaufführen zu der kleinen Engstelle unterhalb des oberen Karbodens. Durch die Engstelle hindurch (Stelle I).
Oberhalb der Engstelle verschwinden die Steigspuren und der Weg wird deutlich unangenehmer, da das Geröll zusehends feiner wird. Zunächst hält man sich am besten noch etwa in der Mitte des Kars auf. Wird der Schutt hier zu fein quert man hinüber bis zu einer Rinne im Schutt, steigt aber nicht in diese hinab sondern an ihrer rechten Begrenzung weiter hinauf bis fast unter die oberen Felsabbrüche. Nun quert man rechts zur Rinne, die von der Einschartung oben hinabzieht und durch sie durch in die Wiesen an ihrer Ostseite. Über diese nun so lange wie möglich steil hinauf. Letztendes dann in die Rinne hinein und durch sie steil hinauf zur Einschartung.
Von der Einschartung steigt man linksherum auf einem stark ausgesetzten Steiglein in die Grüne Rinne hinab. Sie durchquert man und umgeht einen Felsen rechtsseitig. Den darauffolgenden umgeht man links in der Nähe aber immer oberhalb der Rinne. Dann mehr an der rechten Begrenzung des Tals steil hinauf (Stellen I) zur Grüne-Rinn-Scharte.
Hier nun nicht wie es sich scheinbar anbietet über den Grat weiter nach Süden: Hinter dem Gratkopf folgt sonst ein äußerst unangenehmer Abstieg durch eine überaus steile und gefährliche Geröllrinne! Korrekterweise steigt man direkt auf der anderen Seite wieder hinab. Dabei hält man sich möglichst links, nahe unter den Abbrüchen des Gratkopfes. So gelangt man einige dutzend Höhenmeter tiefer nach einem kleinen Gegenanstieg in eine schmale, steingefüllte Rinne, die aus einer weiter süddlich am Grat gelegenen Einschartung herabzieht (hohe Steinschlaggefahr!). Durch sie noch wenige Meter hinab und bald links hinauf. Hier beginnen die Markierungen, die einen den Rest des Weges begleiten: Alle 20-30m findet man nun eine rote Markierung oder einen Steinmann. Hier ist auch die erste Möglichkeit, die schon erwähnte Steinrinne südlich zu verlassen: Über einen ausgetretnen Pfad leicht hinauf zu einer kleinen Kletterstelle (I) und auf einen kleinen Rücken. Über diesen ein Stück weit hinauf, aber nicht bis zu seinem Ende. Rechtzeitig vorher (unbedingt auf die Markierungen achten: Bleiben sie aus, ist man zu hoch!) rechts durch den Schutt zu einer Einkerbung im Fels und durch diese im Zick-Zack (I, Stelle II) hinauf auf einen weiteren Rücken, an dem sich endlich der Blick nach Süden auf den Steinfalk und das Talelekirchkar öffnet.
Es folgt nun eine schwach abfallende, teils aber etwas unangenehme und ausgesetzte Querung in das Kar hinein. Im Kar angelangt ziehen Steigspuren wenige Meter unter der Gratschneide südlich hinüber, bis der Grat merklich Richtung Steinfalk aufsteigt. Nun folgt man nicht weiter dem Gratverlauf sondern quert weiter leicht absteigend nach Süden auf Steigspuren zu einer Einschartung im Westgrat hinüber. Durch diese gelangt man ohne Schwierigkeiten auf den Westrücken des Steinfalks.
Nun noch den Westrücken so weit wie möglich gerade hinauf. Kurz unter dem Gipfel steigt man rechts nochmals wenige Meter ab, dann wieder über Schotter zum Gipfel hinauf.
Dieser Aufstiegweg wird relativ selten gewählt, ist doch ungleich anstrengender, länger und gefährlicher als der Normalweg von Süden. Der Lohn sind dafür wunderschöne, einsame und sehr charakteristische Landschaften. Für geübte Alpinisten, die Geröll nicht scheuen ist dieser Aufstieg ein echtes Schmankerl.
Kartenmaterial
Einen für die Tour passenden Kartenausschnitt finden Sie hier:
Kartenausschnitt für Tour Steinfalk (variabler Maßstab)
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Weitere mögliche Karten für diese Tour:
Kompass, Karte 182, Isarwinkel (1:50.000)
Kompass, Karte 26, Karwendelgebirge (1:50.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/2, Karwendelgebirge, Mitte (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
Kompass, Karte 26, Karwendelgebirge (1:50.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/2, Karwendelgebirge, Mitte (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
Weitere Beschreibungen zu dieser Tour
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Letzte Änderung: 01.01.2007