Laliderer Spitze (2582m)
Die Lalidererspitze ist einer der unzähligen, von Norden kaum auseinanderzuhaltenden Gipfel in der Hauptkette des Karwendels oberhalb der Laliderer Wände. Ohne Kletterei der schärferen Gangart ist er nur aus dem südlich gelegenen Roßloch zu erreichen. Dieses liegt ziemlich weit ab vom Schuß und vermittelt einen etwas garstigen Eindruck, der viele Wanderer abschreckt. Zusammengenommen mit dem anstrengenden Aufstieg wundert es nicht mehr, daß der Gipfel nur selten besucht wird. Dennoch gehört die Laliderer Spitze definitiv zu den (auch ohne Kletterei erreichbaren) Highlights des Karwendels.
Allgemeine Tourdaten
Tourenbeschreibung
Bildergalerie
Kartenausschnitt
Andere Berschreibungen dieser Tour
Weitere Informationen
Allgemeine Tourdaten:
Lage: | Karwendel | |||||||||||||||
Zeit: |
V+ |
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Dauer: |
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Übersicht |
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Ausganspunkt: |
Scharnitz |
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Anfahrt: |
Von Bad Tölz aus auf der Staatsstraße 472 Richtung Murnau, bei Bichl links auf die B11 abbiegen. Weiter nach Kochel am See und den Kesselberg hinauf. Um den Walchensee herum nach Mittenwald, dann über die Grenze nach Scharnitz. In Scharnitz nach der ersten Brücke links (direkt vor der Kirche). Nach ca. 500 Metern Parkplatz auf der linken Seite (Gebührenpflichtig, 3€/Tag, ab 3 Tage 9€, max. 10 Tage, passend in Münzen da Parkautomat) |
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Ausrüstung: |
4 Liter Getränke, bei Übernachtung im Biwak deutlich mehr. Genug zu essen, Stecken, Sonnenbrille, Sonnencreme. Bergtaugliches Fahrrad. Fernglas zum Touristenbeobachten in der Eng |
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Hütten: |
Kastenalm (10 min. abseits des Weges) Karl-Schuster-Biwak (unbewirtschaftet, kein fließend Wasser, keine Toilette, reine Übernachtungsmöglichkeit) |
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Gefahren: |
Aufstieg durch Geröllrinne ist sehr steil, Klettererfahrung notwendig (II+. Grad). Steinschlag in Geröllrinne, lose Steine rutschen weg. Kraftraubend. Nach Regenfällen unpassierbar weil rutschig, Bach. (Variante 1) Normaler Weg ist schwer zu finden und steil. Falsche Markierungen führen in die Irre. (Variante 2) Aufstieg durch Bockkar kräftezehrend, grobes, lockeres Geröll über viele hundert Höhenmeter. Vielerorts kein „offizieller“ Weg, Wege müssen selbstständig gesucht werden. Felsspalten und tiefe, zugeschneite Löcher (tiefer als 10m, auch im Sommer)! Aufstieg ab Karls-Schuster-Biwak relativ problemlos, Abstieg schwierig (lockere Steine). Auch Abstieg durch Bockkar schwierig wegen lockerem Geröll, steiler Weg. Tour hängt stark vom Wetter ab, nur an schönen Tagen möglich (bei Nebel lieber im Biwak bleiben, Felsabbrüche!). Vorsicht, im Talkessel staut sich heiße Luft, ab Hinterem Boden nur noch Südhänge, kein Schatten. Ab Hinterem Boden kein fließend Wasser mehr! |
Beschreibung:
Ausgangspunkt der Tour ist diesmal Scharnitz. Von der Eng aus wäre der Weg zwar kürzer, aber steiler: 1000 Höhenmeter in Kletterrouten IV. Grades und höher.
Von Scharnitz aus fahren wir mit dem Fahrrad ins Hinterautal. Der Weg führt zunächst durch Scharnitz, dann einige Meter steiler bergauf. Schließlich wird die Teerstraße zum Forstweg. Ungefähr ab dem Gasthaus Wiesenhof führt der Weg dann kaum ansteigend das Hinterautal entlang. Die wenigen Abzweigungen sind beschildert, wir folgen den Wegweisern in Richtung Hallerangeralm, immer links der Isar entlang.
Nach einiger Zeit kommen wir am Isar-Ursprung vorbei, passieren die Abzweigung zur Birkkarspitze und gelangen schließlich an die
Abzweigung zum Roßloch. An der Abzweigung sind zwar Schilder angebracht, diese weisen jedoch nur Kastenalm, Jagdhütte Kasten-Hinterautal und Hallerangeralm aus. Wir nehmen den Weg nach links, ins Roßloch hinein (d.h. wir fahren exakt in östlicher Richtung weiter). Nach einigen Metern versperrt ein Tor den Weg, das über einen genialen Schließmechanismus verfügt: Er läßt sich oftmals nicht öffnen, deswegen müssen wir das Radl über das Tor heben.
Ab hier wird der Weg schon deutlich unangenehmer: Der Schotter wird wesentlich gröber, die Steigung deutlicher. Stellenweise lohnt es sich, das Rad zu schieben. An der einzigen Abzweigung wenden wir uns nach links, weiter ins Roßloch hinein. Ab und an versperrt noch ein Tor den Weg, diese lassen sich aber allesamt problemlos öffnen (bitte auch wieder zumachen). Die Anzahl der Leute hat hier schon stark abgenommen, d.h. man ist bereits ziemlich allein.
Das Roßloch endet am Hinteren Boden. Kurz zuvor führt der Weg ins Bachbett hinein und verschwindet, die letzten Meter fährt man einfach direkt über die Wiese, Slalom durch die Kühe. Am Ende des Hinteren Bodens (~1550m) wird der Weg zum Pfad und wir müssen das Fahrrad stehen lassen.
Variante 1: Geröllrinne
Variante 2: Der Weg
Ab hier ist der Weg kaum noch als solcher erkennbar. Steinmandln auf kleinen Anhöhen weisen zumindest halbwegs die Richtung. Mitunter findet man auch (umgeknickte) Stahlstangen, die ebenfalls als Wegmarkierung gelten.
Man steigt dann durch das Bockkar in nordöstlicher Richtung auf die Dreizinkenspitze zu. Dabei durchläuft man eine lange Linkskurve, die am Karl-Schuster-Biwak endet. Das Bockkar besteht zum allergrößten Teil aus sehr grobem Geröll und ist immer wieder von Felsspalten durchsetzt. Auch einige Löcher finden sich hier, die teilweise 10m und mehr tief sind. Vorsicht ist also geboten, Trittsicherheit eine Voraussetzung. Nicht alle Steine die fest aussehen sind das auch!
Am Biwak hat man einen atemberaubenden Blick hinunter in die Eng, das Laliderertal und die gesamten Tölzer Voralpen. Eine lange Pause lohnt sich hier wirklich. Im Biwak gibt es sechs Betten und Solarstrom, die Übernachtung ist für jedermann möglich und kostenfrei. Vorräte muß man komplett selbst mitbringen (und auch wieder abtransportieren). Schlafsack nicht vergessen!
Für das letzte Stück zur Laliderer Spitze benötigt man außer den Stecken nichts mehr, kann also den Rucksack getrost am Biwak lassen. Auf der Westseite des Biwaks führt der Weg zunächst einige Meter bergab und dann deutlich erkennbar zur Laliderer Spitze hinauf. Man sollte sich jedoch merken, wo man lang gegangen ist, da der Weg von oben nicht so leicht erkennbar ist wie von unten.
Oben an der Laliderer Spitze erwarten einen statt einem Gipfelkreuz die übriggebliebenen Sicherungen desselben, ein Steinmandl, 300m Stahlseil inkl. Winde und ein traumhafter Rundblick.
Der Abstieg zum Biwak ist nicht ganz einfach, kleine Steine auf blankem Fels lassen den Fuß schnell abrutschen. Gleiches gilt für den losen Kies am Hang.
Ab dem Biwak erfolgt der Abstieg entlang der Aufstiegsroute (Variante 2). Vom Abstieg durch die Geröllrinne wird abgeraten.
Von Scharnitz aus fahren wir mit dem Fahrrad ins Hinterautal. Der Weg führt zunächst durch Scharnitz, dann einige Meter steiler bergauf. Schließlich wird die Teerstraße zum Forstweg. Ungefähr ab dem Gasthaus Wiesenhof führt der Weg dann kaum ansteigend das Hinterautal entlang. Die wenigen Abzweigungen sind beschildert, wir folgen den Wegweisern in Richtung Hallerangeralm, immer links der Isar entlang.
Nach einiger Zeit kommen wir am Isar-Ursprung vorbei, passieren die Abzweigung zur Birkkarspitze und gelangen schließlich an die
Abzweigung zum Roßloch. An der Abzweigung sind zwar Schilder angebracht, diese weisen jedoch nur Kastenalm, Jagdhütte Kasten-Hinterautal und Hallerangeralm aus. Wir nehmen den Weg nach links, ins Roßloch hinein (d.h. wir fahren exakt in östlicher Richtung weiter). Nach einigen Metern versperrt ein Tor den Weg, das über einen genialen Schließmechanismus verfügt: Er läßt sich oftmals nicht öffnen, deswegen müssen wir das Radl über das Tor heben.
Ab hier wird der Weg schon deutlich unangenehmer: Der Schotter wird wesentlich gröber, die Steigung deutlicher. Stellenweise lohnt es sich, das Rad zu schieben. An der einzigen Abzweigung wenden wir uns nach links, weiter ins Roßloch hinein. Ab und an versperrt noch ein Tor den Weg, diese lassen sich aber allesamt problemlos öffnen (bitte auch wieder zumachen). Die Anzahl der Leute hat hier schon stark abgenommen, d.h. man ist bereits ziemlich allein.
Das Roßloch endet am Hinteren Boden. Kurz zuvor führt der Weg ins Bachbett hinein und verschwindet, die letzten Meter fährt man einfach direkt über die Wiese, Slalom durch die Kühe. Am Ende des Hinteren Bodens (~1550m) wird der Weg zum Pfad und wir müssen das Fahrrad stehen lassen.
Variante 1: Geröllrinne
- Wer es eilig hat, steilere oder extravagante Aufstiege mag oder sich bei der Suche nach dem eigentlichen Weg gnadenlos verrennt, der wählt den Aufstieg durch die Geröllrinne linkerhand. Man überquert den Bach, läuft links des Baches etwas Richtung Osten (Roßkar) weiter und nimmt dann die Geröllrinne linkerhand. Diese ist sehr steil und erzwingt einige Klettereinlagen (II. Grad). Hier ist extreme Vorsicht geboten, da das Geröll teilweise sehr locker ist. Außerdem ist der Schotter ziemlich grob, es besteht die Gefahr, umzuknicken. Wenn sich die Rinne teilt, wählt man stets die rechte.
Nach ungefähr 600 Höhenmetern ist die Rinne zu Ende und man trifft auf die Überreste des eigentlichen Weges.
Die Rinne ist nur begehbar, wenn es lange Zeit nicht geregnet hat, ansonsten ist die Gefahr, auszurutschen, zu hoch. Auch während der Zeit der Schneeschmelze oder im Herbst ist die Rinne unpassierbar.
Variante 2: Der Weg
- Vom Hinteren Boden aus folgt man dem leicht sichtbaren Weg rechts des Baches auf die Roßloch-Spitze zu. Mit der Zeit überquert der Weg alle Bachbette. Nach einigen Höhenmetern gelangt man an ein breiteres Bachbett, das etwas weiter oben von einem Weg durchquert wird. Zu diesem Weg steigt man auf und folgt dem Weg am Hang entlang in die entgegengesetzte Richtung, also ins Roßloch zurück.
Der Weg ist zunächst mit roten Punkten markiert. Kurz vor dem zweiten roten Punkt führt eine Abzweigung zwischen den Latschenkiefern versteckt nach rechts den Berg hinauf. Diese Abzweigung muß man unbedingt nehmen, der zweite rote Punkt ist falsch! Der markierte Weg verschwindet etwas später zwischen den Latschen, wenn man sich hier verlaufen hat kann man nur zurücklaufen oder sich nach Westen zur Geröllrinne durchschlagen.
Der weitere Weg zweigt immer wieder unvermittelt ab, Markierungen sind nur in Form von Steinmandln und selten als rote Punkte vorhanden. Wenn sich der Weg als Sackgasse herausstellt muß man ein Stück zurücklaufen und die Abzweigung suchen, die meist in östliche Richtung führt. Der Weg führt zunächst wieder etwas nach Osten und dann zurück auf den Grat im Westen, wo er mit dem Ausgang der Rinne zusammentrifft.
Ab hier ist der Weg kaum noch als solcher erkennbar. Steinmandln auf kleinen Anhöhen weisen zumindest halbwegs die Richtung. Mitunter findet man auch (umgeknickte) Stahlstangen, die ebenfalls als Wegmarkierung gelten.
Man steigt dann durch das Bockkar in nordöstlicher Richtung auf die Dreizinkenspitze zu. Dabei durchläuft man eine lange Linkskurve, die am Karl-Schuster-Biwak endet. Das Bockkar besteht zum allergrößten Teil aus sehr grobem Geröll und ist immer wieder von Felsspalten durchsetzt. Auch einige Löcher finden sich hier, die teilweise 10m und mehr tief sind. Vorsicht ist also geboten, Trittsicherheit eine Voraussetzung. Nicht alle Steine die fest aussehen sind das auch!
Am Biwak hat man einen atemberaubenden Blick hinunter in die Eng, das Laliderertal und die gesamten Tölzer Voralpen. Eine lange Pause lohnt sich hier wirklich. Im Biwak gibt es sechs Betten und Solarstrom, die Übernachtung ist für jedermann möglich und kostenfrei. Vorräte muß man komplett selbst mitbringen (und auch wieder abtransportieren). Schlafsack nicht vergessen!
Für das letzte Stück zur Laliderer Spitze benötigt man außer den Stecken nichts mehr, kann also den Rucksack getrost am Biwak lassen. Auf der Westseite des Biwaks führt der Weg zunächst einige Meter bergab und dann deutlich erkennbar zur Laliderer Spitze hinauf. Man sollte sich jedoch merken, wo man lang gegangen ist, da der Weg von oben nicht so leicht erkennbar ist wie von unten.
Oben an der Laliderer Spitze erwarten einen statt einem Gipfelkreuz die übriggebliebenen Sicherungen desselben, ein Steinmandl, 300m Stahlseil inkl. Winde und ein traumhafter Rundblick.
Der Abstieg zum Biwak ist nicht ganz einfach, kleine Steine auf blankem Fels lassen den Fuß schnell abrutschen. Gleiches gilt für den losen Kies am Hang.
Ab dem Biwak erfolgt der Abstieg entlang der Aufstiegsroute (Variante 2). Vom Abstieg durch die Geröllrinne wird abgeraten.
Kartenmaterial
Einen für die Tour passenden Kartenausschnitt finden Sie hier:
Kartenausschnitt für Tour Laliderer Spitze (variabler Maßstab)
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Weitere mögliche Karten für diese Tour:
Kompass, Karte 26, Karwendelgebirge (1:50.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/1, Karwendelgebirge, Westliches Blatt (1:25.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/2, Karwendelgebirge, Mitte (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
DAV, Alpenvereinskarte 5/1, Karwendelgebirge, Westliches Blatt (1:25.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/2, Karwendelgebirge, Mitte (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
Weitere Beschreibungen zu dieser Tour
Hier finden Sie - sofern vorhanden - eine Auflistung qualitativ hochwertiger Beschreibungen von Touren zu diesem Gipfel:
http://www.steinmandl.de (L. R.)
Weitere Informationen zum Berg
Die Herzogkante, eine der bekanntesten alpinen Kletterrouten im Karwendel, endet genau an der Lalidererspitze.
Kurz unterhalb des Gipfels beginnt eine Abseilroute (Spindlerschlucht), die Richtung Falkenhütte hinunterführt.
Kurz unterhalb des Gipfels beginnt eine Abseilroute (Spindlerschlucht), die Richtung Falkenhütte hinunterführt.
Letzte Änderung: unbekannt