Pleisenspitze (2569m)
Das Karwendelgebirge ist nun nicht gerade dafür bekannt, im Hochwinter Skitourenmöglichkeiten "en masse" zu bieten. Dafür aber lange Talhatscher. Die Pleisenspitze stellt hier eine angenehme Ausnahme dar: Kein Talhatscher und in den meisten Fällen auch im Hochwinter machbar. Das ganze garniert mit einer tollen Abfahrt und einer Wahnsinnsaussicht ergibt, was Tourengeher fürchten: Jede Menge andere Tourengeher.
Allgemeine Tourdaten
Tourenbeschreibung
Bildergalerie
Kartenausschnitt
Andere Berschreibungen dieser Tour
Weitere Informationen
Allgemeine Tourdaten:
Lage: | Karwendel | |||||||||||||||
Zeit: |
I-IV |
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Dauer: |
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Expositon: |
Süd bis West |
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Übersicht |
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Ausganspunkt: |
Scharnitz |
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Anfahrt: |
Ab Bad Tölz nach Bichl, dort links nach Kochel am See und über den Kesselberg hinauf. Um den Walchensee herum nach Wallgau und Krün und weiter über Mittenwald nach Scharnitz. Direkt vor der Kirche links ab und auf der Straße etwa 500m weiter bis links ein kostenpflichtiger Parkplatz auftaucht (3€). |
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Ausrüstung: |
Skier, Felle, 3 Liter zu trinken, Brotzeit, Harscheisen. |
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Hütten: |
Pleisenhütte. Im Winter an den meisten Wochenenden bewirtschaftet |
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Gefahren: |
Langer, kraftraubernder Anstieg. Lawinengefahr im Stück unterhalb der Pleisenhütte und beim Anstieg vom Vorderkar hinauf auf den Hinteren Pleisengrat. Der ist oft verweht oder wegen seiner südlichen Ausrichtung verharscht (Harscheisen!). |
Beschreibung:
Auch die Pleisenspitze gehört zu der Art Berge, auf der man eigentlich unmöglich alleine sein kann - irgendwer findet sich immer, der entweder schon oben war, oben ist oder bald oben sein wird. Ergo läßt sich im Winter quasi immer eine Spur finden, die nach oben führt.
Vom Parkplatz in Scharnitz gerade ins Hinterautal. Nach einem ersten (noch geteerten) Anstieg zweigt links der Weg ins Karwendeltal ab. Diesen in wenigen Serpentinen hinauf bis zur nächsten Kreuzung an der man sich rechts hält, der Beschilderung zur Pleisenhütte folgend. Der Weg ist meist bis zu einer Jagdhütte geräumt. Von der geht es weiter über einen Forstweg immer noch recht flach hinan. Bald gelangt man zu einer gesperrten Brücke.
Die Sperrung zu ignorieren ist eine Idee, die jede Menge Umwege und damit Zeit spart. Nun ja. Natürlich darf man das nicht. Aber setzen wir doch mal voraus, Sie wären schon irgendwie auf die andere Seite des Baches gelangt und ständen nun zufällig genau an der Stelle, an der man auch stehen würde, hätte man die Sperrung ignoriert und wäre einfach über die Brücke gelaufen. Was Sie natürlich nicht getan haben. Oder so. Nun, prinzipiell gibt es dahinter zwei Möglichkeiten: Rechts den Sommerweg rauf, wie es in vielen Skitourenführern beschrieben ist oder geradeaus weiter auf dem Forstweg. Der Sommerweg ist recht steil und raubt schon früh Kräfte, die man später besser brauchen kann. Also geradeaus weiter.
"Geradeaus" ist natürlich auch nur eine sehr grobe Beschreibung des Weges. Ehrlich gesagt sogar eine ziemlich falsche. Schließlich folgen nun dutzende und aberdutzende von Serpentinen, bis man in merklich flacheres Gelände gelangt. Irgendwo da zweigt links mal ein Weg ab, der auch mit "Pleisenhütte" ausgeschildert ist. Das Schild hat recht, deswegen verläßt man den Fahrweg und folgt nun dem etwas schmaleren Pfad etwas steiler hinauf. Der schmiegt sich bald an den Hang und führt in einem großen Bogen um einen Rücken herum und schließlich zur Pleisenhütte. Vorsicht, dieses Stück ist schon mal ein Vorgeschmack auf die Lawinengefahr hinter der Pleisenhütte.
An der Pleisenhütte angekommen macht man Pause, guckt nach, ob der Pleisentoni da ist, trinkt was, läßt sich vom Toni sein Karwendellied vorsingen, frägt ihn, was er von der Idee hält, heute auf die Pleis zu gehen, befolgt seine Ratschläge (Toni hat immer recht) und droht ihm an, am Rückweg (falls Tonis Vorschläge einen Rückweg mit einschließen) wiederzukommen und seine Küche zu plündern, was er mit einem Lächeln quittiert, weil die Küche ja gar nicht mehr in seinen Zuständigkeitsbereich fällt und macht sich wieder vom Acker.
Praktischerweise ackert sich's oberhalb der Pleisenhütte noch ein Stück recht flach. Hier hält man also nordöstlich auf den Eingang des Vorderkars zu. Die erste Felsstufe, die sich einem in den Weg stellt, wird links umgangen und sodann bestiegen. Es folgt ein etwas ekelhafteres, je nach Schneeverhältnissen latschenverseuchtes Stück den Hinteren Pleisengrat hinauf. Der Aufstieg am Pleisengrat kann bei unsicheren Schneeverhältnissen eine etwas kitzlige Angelegenheit werden. Bei Lawinengefahren >2 sollte man auf jeden Fall den großen Hang meiden, den man schon von der Hütte aus erkennt. Ansonsten ist der Hang ein Abfahrtstraum.
Überhalb des Hanges hält man sich immer ein Stück unter dem Grat bis man zu einer kleinen Senke im Grat gelangt. Hier ersteigt man den Grat vollends und geht nun über den flachen Rücken weiter Richtung Gipfel. Vorsicht, der Grat ist im Osten oft stark überwächtet! Mit abnehmender Distanz zum Gipfel nimmt die Steigung wieder merklich zu und es empfiehlt sich, ein Stück in die Westflanke auszuweichen und hier evtl. ein Skidepot einzurichten. Letztlich wenige Schritte zum Gipfel hinauf.
Bei der Abfahrt hält man sich weitgehend an die Aufstiegsroute, im oberen Teil gilt es gut abzuwägen, wie weit man sich nach unten von der Aufstiegsroute entfernt, irgendwann enden fast alle Hänge in Abbrüchen. Erst am großen Hang kann man recht gefahrlos weiter runter fahren. Allerdings muß auch dieser Hang in den meisten Fällen südlich verlassen werden. Eine sehr steile, enge und anspruchsvolle Alternative kann sein, vom Gipfel direkt westlich ins Vorderkar abzusteigen und dann durch das Vorderkar abzufahren. Hier ist der Schnee meist besser als am Pleisengrat. Allerdings ist der Abstieg nur bei sichersten Verhältnissen zu verantworten! Freilich kann man sich auch schon im Aufstieg den Hinteren Pleisengrat schenken und durchs Vorderkar aufsteigen - auch auf die Gefahr hin, den Gipfel und seinen Ausblick zu verpassen. Vorteil: Ins Vorderkar verirren sich deutlich weniger Leute. Natürlich kann man auch den Vorderen Pleisengrat rauflaufen. Dann gibt's aber garantiert keinen Gipfel. Dafür mit ziemlicher Sicherheit Einsamkeit. Und tolle Aussicht.
Und nicht vergessen: Dem Toni beim Runterfahren die Bude leer futtern!
Vom Parkplatz in Scharnitz gerade ins Hinterautal. Nach einem ersten (noch geteerten) Anstieg zweigt links der Weg ins Karwendeltal ab. Diesen in wenigen Serpentinen hinauf bis zur nächsten Kreuzung an der man sich rechts hält, der Beschilderung zur Pleisenhütte folgend. Der Weg ist meist bis zu einer Jagdhütte geräumt. Von der geht es weiter über einen Forstweg immer noch recht flach hinan. Bald gelangt man zu einer gesperrten Brücke.
Die Sperrung zu ignorieren ist eine Idee, die jede Menge Umwege und damit Zeit spart. Nun ja. Natürlich darf man das nicht. Aber setzen wir doch mal voraus, Sie wären schon irgendwie auf die andere Seite des Baches gelangt und ständen nun zufällig genau an der Stelle, an der man auch stehen würde, hätte man die Sperrung ignoriert und wäre einfach über die Brücke gelaufen. Was Sie natürlich nicht getan haben. Oder so. Nun, prinzipiell gibt es dahinter zwei Möglichkeiten: Rechts den Sommerweg rauf, wie es in vielen Skitourenführern beschrieben ist oder geradeaus weiter auf dem Forstweg. Der Sommerweg ist recht steil und raubt schon früh Kräfte, die man später besser brauchen kann. Also geradeaus weiter.
"Geradeaus" ist natürlich auch nur eine sehr grobe Beschreibung des Weges. Ehrlich gesagt sogar eine ziemlich falsche. Schließlich folgen nun dutzende und aberdutzende von Serpentinen, bis man in merklich flacheres Gelände gelangt. Irgendwo da zweigt links mal ein Weg ab, der auch mit "Pleisenhütte" ausgeschildert ist. Das Schild hat recht, deswegen verläßt man den Fahrweg und folgt nun dem etwas schmaleren Pfad etwas steiler hinauf. Der schmiegt sich bald an den Hang und führt in einem großen Bogen um einen Rücken herum und schließlich zur Pleisenhütte. Vorsicht, dieses Stück ist schon mal ein Vorgeschmack auf die Lawinengefahr hinter der Pleisenhütte.
An der Pleisenhütte angekommen macht man Pause, guckt nach, ob der Pleisentoni da ist, trinkt was, läßt sich vom Toni sein Karwendellied vorsingen, frägt ihn, was er von der Idee hält, heute auf die Pleis zu gehen, befolgt seine Ratschläge (Toni hat immer recht) und droht ihm an, am Rückweg (falls Tonis Vorschläge einen Rückweg mit einschließen) wiederzukommen und seine Küche zu plündern, was er mit einem Lächeln quittiert, weil die Küche ja gar nicht mehr in seinen Zuständigkeitsbereich fällt und macht sich wieder vom Acker.
Praktischerweise ackert sich's oberhalb der Pleisenhütte noch ein Stück recht flach. Hier hält man also nordöstlich auf den Eingang des Vorderkars zu. Die erste Felsstufe, die sich einem in den Weg stellt, wird links umgangen und sodann bestiegen. Es folgt ein etwas ekelhafteres, je nach Schneeverhältnissen latschenverseuchtes Stück den Hinteren Pleisengrat hinauf. Der Aufstieg am Pleisengrat kann bei unsicheren Schneeverhältnissen eine etwas kitzlige Angelegenheit werden. Bei Lawinengefahren >2 sollte man auf jeden Fall den großen Hang meiden, den man schon von der Hütte aus erkennt. Ansonsten ist der Hang ein Abfahrtstraum.
Überhalb des Hanges hält man sich immer ein Stück unter dem Grat bis man zu einer kleinen Senke im Grat gelangt. Hier ersteigt man den Grat vollends und geht nun über den flachen Rücken weiter Richtung Gipfel. Vorsicht, der Grat ist im Osten oft stark überwächtet! Mit abnehmender Distanz zum Gipfel nimmt die Steigung wieder merklich zu und es empfiehlt sich, ein Stück in die Westflanke auszuweichen und hier evtl. ein Skidepot einzurichten. Letztlich wenige Schritte zum Gipfel hinauf.
Bei der Abfahrt hält man sich weitgehend an die Aufstiegsroute, im oberen Teil gilt es gut abzuwägen, wie weit man sich nach unten von der Aufstiegsroute entfernt, irgendwann enden fast alle Hänge in Abbrüchen. Erst am großen Hang kann man recht gefahrlos weiter runter fahren. Allerdings muß auch dieser Hang in den meisten Fällen südlich verlassen werden. Eine sehr steile, enge und anspruchsvolle Alternative kann sein, vom Gipfel direkt westlich ins Vorderkar abzusteigen und dann durch das Vorderkar abzufahren. Hier ist der Schnee meist besser als am Pleisengrat. Allerdings ist der Abstieg nur bei sichersten Verhältnissen zu verantworten! Freilich kann man sich auch schon im Aufstieg den Hinteren Pleisengrat schenken und durchs Vorderkar aufsteigen - auch auf die Gefahr hin, den Gipfel und seinen Ausblick zu verpassen. Vorteil: Ins Vorderkar verirren sich deutlich weniger Leute. Natürlich kann man auch den Vorderen Pleisengrat rauflaufen. Dann gibt's aber garantiert keinen Gipfel. Dafür mit ziemlicher Sicherheit Einsamkeit. Und tolle Aussicht.
Und nicht vergessen: Dem Toni beim Runterfahren die Bude leer futtern!
Kartenmaterial
Einen für die Tour passenden Kartenausschnitt finden Sie hier:
Kartenausschnitt für Tour Pleisenspitze (variabler Maßstab)
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Weitere mögliche Karten für diese Tour:
Kompass, Karte 26, Karwendelgebirge (1:50.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/1, Karwendelgebirge, Westliches Blatt (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
DAV, Alpenvereinskarte 5/1, Karwendelgebirge, Westliches Blatt (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
Weitere Beschreibungen zu dieser Tour
Hier finden Sie - sofern vorhanden - eine Auflistung qualitativ hochwertiger Beschreibungen von Skitouren zu diesem Gipfel:
http://www.sirdar.de/ (sirdar)
Weitere Informationen zum Berg
Keine weiteren Informationen verfügbar.
Letzte Änderung: 14.06.2006