Hochglückscharte (2387m)
Der Frühjahrs-Skitouren-Klassiker im Karwendel schlechthin: Die Hochglückscharte. Traumpiste, tolle Aussicht, nicht zu schwer ? das lockt die Skitourengeher in Scharen. Daß man auf den letzten Metern in die Scharte schon mal Schlange stehen muß, darf einen da nicht wundern.
Allgemeine Tourdaten
Tourenbeschreibung
Bildergalerie
Kartenausschnitt
Andere Berschreibungen dieser Tour
Weitere Informationen
Allgemeine Tourdaten:
Lage: | Karwendel | |||||||||||||||
Zeit: |
IV-VI |
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Dauer: |
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Expositon: |
Nord |
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Übersicht |
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Ausganspunkt: |
Eng |
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Anfahrt: |
Ab Bad Tölz über Lenggries Richtung Sylvensteinstausee. Am Stausee rechts abbiegen nach Fall, von dort aus weiter nach Vorderriß und links ins Rißbachtal (Eng). Ab Hinterriß auf der Mautstraße (2.50?) weiter bis zum letzten Parkplatz in der Eng. |
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Ausrüstung: |
Skier, Felle, 3 Liter zu trinken, Brotzeit, evtl. Steigeisen. |
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Hütten: |
keine / diverse Touristenabfertigungsstaionen ganz unten im Tal |
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Gefahren: |
Man mag auf den Gedanken kommen, die Hauptgefahr auf dieser Tour drohe durch andere Tourengeher, die einen über den Haufen fahren ... Lawinengefahr unterhalb der Eiskarln und am ersten Aufstieg nach dem Brotzeitfelsen sowie im obersten Teil des Kares und im Zustieg zur Scharte. Absturzgefahr im Zustieg zur Scharte. |
Beschreibung:
Das Hochglückkar gehört trotz seiner Nähe zum Großen Ahornboden zu den einsamsten Ecken des Karwendels. Von Juli bis April. Die übrigen beiden Monate ist es Opfer einer Großinvasion von Tourengehern. Ums kurz zu machen: Die Hochglückscharte ist die Frühjahrstour im Karwendel schlechthin. Ihren Höhepunkt findet die Invasion vom 1. Mai an in den ersten Maiwochen um dann gegen Mitte Juni hin wieder langsam abzuklingen. An schönen Maiwochenenden findet man hier schon mal ein paar hundert Leute. Die Möglichkeiten dem Massenandrang zu entgehen liegen auf der Hand: Früh da sein. Sehr früh. Also um fünf. Oder so. Andere Möglichkeit: Erst Mitte Juni raufgehen. Wenn man dann noch Lust auf Skitouren hat. Dritte Möglichkeit: Anfang April, wenn die Straße schon freigetaut aber noch nicht freigegeben ist, ab Hinterriß mit dem Radl hinterfahren. Macht aber noch mal zwei dutzend Kilometer und 300 Höhenmeter extra. Unter der Woche gehen? Sie werden sich wundern, wie viele Leute unter der Woche Zeit für Skitouren haben!
Nach diesen Vorbemerkungen kann ja nun die eigentliche Beschreibung der Tour kommen. Sie lautet schlicht: Der Masse nach. Sollte aus irgendeinem unerfindlichen Grund die Masse nicht da sein oder die Masse primär aus wuselnden Touris am Großen Ahornboden bestehen, und sollte sich diese Masse auch nicht durch das einfache Identifikationsmerkmal "Skier am Buckel" von der Masse der Tourengeher unterscheiden lassen, so nehme man denn folgende Beschreibung:
Vom Parkplatz einmal quer über den hinteren Großen Ahornboden oder je nach Gusto / Weidezäunen auch über den Weg in das kleine Dorf am Ende, dort links auf den Fahrweg Richtung Binsalm. Bevor der Fahrweg nach links abbiegt und zu steigen beginnt rechts ab und auf Steigspuren in südlicher Richtung zum Bach, der aus dem Hochglückkar hinabkommt. Auf dem Rücken links von diesem wenige Meter bergan, dann den Bach queren noch bevor er sich zu tief ins Gelände eingräbt. Auf der anderen Seite führt ein anderer Bach aus den Eiskarln herunter. An seiner rechten Seite weglos bergauf, bis zu dem grasbewachsenen Rücken, der rechts des unteren Wasserfalls hinaufführt. Auf ihm zunächst noch anstrengend weglos bergauf. Bald trifft man wieder auf Steigspuren, denen man folgt. Der freie Teile des Rückens wird immer schmaler und die Steigspuren zusehends wegähnlicher. Der führt nun in Serpentinen teils etwas irritierend weit in westlicher Richtung den Hang hinauf. Nach einem letzten etwas steileren Stück findet man sich auf einer überraschend großen Freifläche - dem Kirchl - unterhalb der Abbrüche der Eiskarln wieder. Sie wird von einem großen, einsamen, tischförmigen Felsen geziert: Dem Brotzeitfelsen. Seine Botschaft: Brotzeit machen.
Ist die Brotzeit gevespert, so schnallt man die Skier an. Spätestens ab hier hat man im Normalfall Schnee. Den anstrengendsten Teil der Tour hat man hier auch schon hinter sich, selbst wenn man erst etwa ein Drittel der Aufstiegszeit hinter sich hat. Man überquert nun die Freifläche und hat die Qual der Wahl: Kurz und schmerzhaft oder lang und schmerzlos.
Wer sich für ersteres entscheidet folgt dem steilen Hang östlich der Abbrüche der Eiskarln hinauf. Wie weit man den gehen kann hängt in erster Linie von der Schneelage und der Lawinengefahr ab. Zwischenausstieg gibt es einen schon ziemlich weit oben etwas unterhalb des steilsten Stückes. Hier quert man links hinaus, und steig zunächst noch links unter dem Abbruch etwas auf. Dann über einen dünnen Latschengürtel auf ein kleines freies Feld, nach wenigen Metern an dessen Ende wieder über einen dünnen Latschengürtel auf einen großen freien Hang. Diesen geht es hinauf bis er nach einigen dutzend Höhenmeter abflacht und hinter einem kleinen Trog eine weitere Steilstufe offenbart. Je nach Schnee kann es vorkommen, daß man schon in der Mitte des gerade beschriebenen Steilhanges mal kurz die Ski abschnallen muß und eine Felsnase überqueren muß.
Die "schmerzlose" Variante ? übrigens der Normaleweg - folgt vom Kirchl aus dem breiten Band unterhalb der Abbrüche nach Osten. Das führt moderat ansteigend über den Lärchschoaß zum oberen Läckenboden hinauf. Dort wendet man sich rechts und steigt zwischen den Felsstufen hinauf, bald auf einem freien Hang der zu dem schon zuvor beschriebenen Karboden hinaufführt.
Von dort aus über den Boden und dann je nach Geschmack steil rechts oder links um die Felsstufen herum zum oberen Karboden des westlichen Hochglückkars hinauf. Über ihn geht es nur noch schwach ansteigend immer geradeaus auf die nun schon sichtbaren Scharten zu. Mit der Zeit wird das Kar etwas enger, bleibt aber in der Mitte flach. Jetzt kann man entweder wagemutig schon am linken Seitenrand aufsteigen um das spätere Steilstück abzukürzen oder weiter unten im Kar kaum ansteigend bis unter das letzte Steilstück gehen.
Der Karabschluß hat es noch mal in sich. Immer steiler steigt man mit Spitzkehren hauptsächlich in der östlichen Hälfte des Abschlusses auf um dann wenige Meter unterhalb des Eingangs zur östlichen Scharte unangenehm zum Skidepot unterhalb des Eingangs zur westlichen Scharte zu queren.
Die östliche Scharte ist die steilere der beiden, wer sie erklimmen will ist mit Steigeisen, evtl. auch einem Pickel gut beraten. Die westliche Scharte ist das normale Ziel der Tour. Auch sie ist im oberen Teil sehr steil. Prinzipiell kann man auch hier die Skier noch mit raufnehmen, damit macht man sich aber mit ziemlicher Sicherheit ziemlich unbeliebt. Fahren kann man die Scharte ohnehin nicht ordentlich, dazu ist sie zu steil und zu schmal. Außerdem freuen sich die Leute, wenn von oben in der schmalen Scharte jemand (unkontrolliert?) mit Skiern angebrochen kommt. Beim Abrutschen zerstört man dazu im Normalfall auch noch die zuvor von irgendwem mühsam angelegten Tritte. Also lieber die Skier unterhalb des Eingangs deponieren.
Oben in der Scharte ist nicht wirklich viel Platz. Mit etwas Glück und guten Verhältnissen kann man aber rechts aus der Scharte auf den Verbindungsgrat zur Eiskarlspitze hinaufklettern (I). Dort gibt?s dann genügend Platz für eine gemütliche Brotzeit. Außerdem kann man spektakuläre Fotos von der Scharte machen, mit denen man daheim ahnungslose Familienmitglieder erschrecken kann ...
Die Abfahrt erfolgt im Großen und Ganzen entlang der Aufstiegsroute. Die Scharte selbst lohnt sich wie bereits gesagt nicht abzufahren. Dafür sind die Hänge im mittleren Teil traumhaft weit und bieten selbst beim normalerweise vorherrschenden Massenandrang noch den einen oder anderen unberührten Quadratmeter Schnee.
Wer auf Biegen und Brechen dem großen Strom der Tourengeher entgehen will und auf tolle Aussichten und Schartenerlebnisse verzichten kann, kann sich ja statt dessen einmal im nahegelegenen aber selten besuchten steilen östlichen Hochglückkar versuchen.
Nach diesen Vorbemerkungen kann ja nun die eigentliche Beschreibung der Tour kommen. Sie lautet schlicht: Der Masse nach. Sollte aus irgendeinem unerfindlichen Grund die Masse nicht da sein oder die Masse primär aus wuselnden Touris am Großen Ahornboden bestehen, und sollte sich diese Masse auch nicht durch das einfache Identifikationsmerkmal "Skier am Buckel" von der Masse der Tourengeher unterscheiden lassen, so nehme man denn folgende Beschreibung:
Vom Parkplatz einmal quer über den hinteren Großen Ahornboden oder je nach Gusto / Weidezäunen auch über den Weg in das kleine Dorf am Ende, dort links auf den Fahrweg Richtung Binsalm. Bevor der Fahrweg nach links abbiegt und zu steigen beginnt rechts ab und auf Steigspuren in südlicher Richtung zum Bach, der aus dem Hochglückkar hinabkommt. Auf dem Rücken links von diesem wenige Meter bergan, dann den Bach queren noch bevor er sich zu tief ins Gelände eingräbt. Auf der anderen Seite führt ein anderer Bach aus den Eiskarln herunter. An seiner rechten Seite weglos bergauf, bis zu dem grasbewachsenen Rücken, der rechts des unteren Wasserfalls hinaufführt. Auf ihm zunächst noch anstrengend weglos bergauf. Bald trifft man wieder auf Steigspuren, denen man folgt. Der freie Teile des Rückens wird immer schmaler und die Steigspuren zusehends wegähnlicher. Der führt nun in Serpentinen teils etwas irritierend weit in westlicher Richtung den Hang hinauf. Nach einem letzten etwas steileren Stück findet man sich auf einer überraschend großen Freifläche - dem Kirchl - unterhalb der Abbrüche der Eiskarln wieder. Sie wird von einem großen, einsamen, tischförmigen Felsen geziert: Dem Brotzeitfelsen. Seine Botschaft: Brotzeit machen.
Ist die Brotzeit gevespert, so schnallt man die Skier an. Spätestens ab hier hat man im Normalfall Schnee. Den anstrengendsten Teil der Tour hat man hier auch schon hinter sich, selbst wenn man erst etwa ein Drittel der Aufstiegszeit hinter sich hat. Man überquert nun die Freifläche und hat die Qual der Wahl: Kurz und schmerzhaft oder lang und schmerzlos.
Wer sich für ersteres entscheidet folgt dem steilen Hang östlich der Abbrüche der Eiskarln hinauf. Wie weit man den gehen kann hängt in erster Linie von der Schneelage und der Lawinengefahr ab. Zwischenausstieg gibt es einen schon ziemlich weit oben etwas unterhalb des steilsten Stückes. Hier quert man links hinaus, und steig zunächst noch links unter dem Abbruch etwas auf. Dann über einen dünnen Latschengürtel auf ein kleines freies Feld, nach wenigen Metern an dessen Ende wieder über einen dünnen Latschengürtel auf einen großen freien Hang. Diesen geht es hinauf bis er nach einigen dutzend Höhenmeter abflacht und hinter einem kleinen Trog eine weitere Steilstufe offenbart. Je nach Schnee kann es vorkommen, daß man schon in der Mitte des gerade beschriebenen Steilhanges mal kurz die Ski abschnallen muß und eine Felsnase überqueren muß.
Die "schmerzlose" Variante ? übrigens der Normaleweg - folgt vom Kirchl aus dem breiten Band unterhalb der Abbrüche nach Osten. Das führt moderat ansteigend über den Lärchschoaß zum oberen Läckenboden hinauf. Dort wendet man sich rechts und steigt zwischen den Felsstufen hinauf, bald auf einem freien Hang der zu dem schon zuvor beschriebenen Karboden hinaufführt.
Von dort aus über den Boden und dann je nach Geschmack steil rechts oder links um die Felsstufen herum zum oberen Karboden des westlichen Hochglückkars hinauf. Über ihn geht es nur noch schwach ansteigend immer geradeaus auf die nun schon sichtbaren Scharten zu. Mit der Zeit wird das Kar etwas enger, bleibt aber in der Mitte flach. Jetzt kann man entweder wagemutig schon am linken Seitenrand aufsteigen um das spätere Steilstück abzukürzen oder weiter unten im Kar kaum ansteigend bis unter das letzte Steilstück gehen.
Der Karabschluß hat es noch mal in sich. Immer steiler steigt man mit Spitzkehren hauptsächlich in der östlichen Hälfte des Abschlusses auf um dann wenige Meter unterhalb des Eingangs zur östlichen Scharte unangenehm zum Skidepot unterhalb des Eingangs zur westlichen Scharte zu queren.
Die östliche Scharte ist die steilere der beiden, wer sie erklimmen will ist mit Steigeisen, evtl. auch einem Pickel gut beraten. Die westliche Scharte ist das normale Ziel der Tour. Auch sie ist im oberen Teil sehr steil. Prinzipiell kann man auch hier die Skier noch mit raufnehmen, damit macht man sich aber mit ziemlicher Sicherheit ziemlich unbeliebt. Fahren kann man die Scharte ohnehin nicht ordentlich, dazu ist sie zu steil und zu schmal. Außerdem freuen sich die Leute, wenn von oben in der schmalen Scharte jemand (unkontrolliert?) mit Skiern angebrochen kommt. Beim Abrutschen zerstört man dazu im Normalfall auch noch die zuvor von irgendwem mühsam angelegten Tritte. Also lieber die Skier unterhalb des Eingangs deponieren.
Oben in der Scharte ist nicht wirklich viel Platz. Mit etwas Glück und guten Verhältnissen kann man aber rechts aus der Scharte auf den Verbindungsgrat zur Eiskarlspitze hinaufklettern (I). Dort gibt?s dann genügend Platz für eine gemütliche Brotzeit. Außerdem kann man spektakuläre Fotos von der Scharte machen, mit denen man daheim ahnungslose Familienmitglieder erschrecken kann ...
Die Abfahrt erfolgt im Großen und Ganzen entlang der Aufstiegsroute. Die Scharte selbst lohnt sich wie bereits gesagt nicht abzufahren. Dafür sind die Hänge im mittleren Teil traumhaft weit und bieten selbst beim normalerweise vorherrschenden Massenandrang noch den einen oder anderen unberührten Quadratmeter Schnee.
Wer auf Biegen und Brechen dem großen Strom der Tourengeher entgehen will und auf tolle Aussichten und Schartenerlebnisse verzichten kann, kann sich ja statt dessen einmal im nahegelegenen aber selten besuchten steilen östlichen Hochglückkar versuchen.
Kartenmaterial
Einen für die Tour passenden Kartenausschnitt finden Sie hier:
Kartenausschnitt für Tour Hochglückscharte (variabler Maßstab)
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Entnommen aus: Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte
Weitere mögliche Karten für diese Tour:
Kompass, Karte 182, Isarwinkel (1:50.000)
Kompass, Karte 26, Karwendelgebirge (1:50.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/2, Karwendelgebirge, Mitte (1:25.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/3, Karwendelgebirge, Östliches Blatt (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
Kompass, Karte 26, Karwendelgebirge (1:50.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/2, Karwendelgebirge, Mitte (1:25.000)
DAV, Alpenvereinskarte 5/3, Karwendelgebirge, Östliches Blatt (1:25.000)
Tiris, Tirol, Tiris Projekt, Land Tirol, Österreich: Online-Karte (variabler Maßstab)
Weitere Beschreibungen zu dieser Tour
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Letzte Änderung: 25.07.2005